Open Content | Access - Part 68

posted by PP on 2007/01/27 11:57

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Im Zuge eines Blogs über Netzwerke und das "Web 2.0" wurden hier kürzlich zwei nun online publizierte Beiträge von Gerhard Fröhlich verlinkt, der sich in den 90er Jahren kritisch über den bedenkenlosen Gebrauch von "Netz(werk)metaphern" geäußert und auch die Frage der Informationsvorenthaltung als Bestandteil wissenschaftlicher Arbeit thematisiert hatte. Nun sind vom ihm auf E-LIS (E-prints in Library and Information Science) zwei weitere Aufsätze zweitpubliziert worden; diese widmen sich der Frage, wie mit den Anforderungen der Peer-Review sich umgehen lässt:

  • "Informed Peer Review" : Ausgleich der Fehler und Verzerrungen? [2002; .pdf]
  • Anonyme Kritik : Peer Review auf dem Prüfstand der Wissenschaftsforschung [2006; .pdf]

Abstracts zu "Informed Peer Review" : Ausgleich der Fehler und Verzerrungen?:

Evaluation dient als Kritik wissenschaftlicher Leistungen und soll zu noch besseren Ergebnissen führen. Dies kann jedoch auch nicht intendierte Effekte haben, sodass Betroffene Ausweich- und Verteidigungsstrategien entwickeln. Kritik zu üben kann gefährlich sein, denn bereits beim nächsten Projektantrag kann im Schutze der Anonymität die Rache kommen. Daher werden Komplimente und Höflichkeiten verteilt, denn ein standardisiertes Verfahren zur Ausübung der Peer Review gibt es nicht. Antragsteller und Autoren gleichen sich den Erfordernissen an um nicht zensiert zu werden. Denn wer publiziert, der wird auch zitiert und somit steigt die Bekanntheit, begünstigt durch die quantitative Wissenschaftswissenschaft, die Szientometrie.
Evaluation is supposed to serve as criticism of scientific achievements in order to improve them. This can cause non-intended effects, that affected persons develop evasive and defensive tactics. Criticizing can be dangerous, as under the cover of anonymity there is always a possibility of taking revenge. Therefore handing out compliments and friendly comments is common, as a standardized peer review procedure is not existing. Applicants and authors try to assimilate themselves to the frame demands to avoid being censored. Only the one who publishes is also quoted and this improves the notability of the authors, supported by the quantitative social studies of science: scientometrics.

Abstracts zu Anonyme Kritik : Peer Review auf dem Prüfstand der Wissenschaftsforschung:

Kritik gilt als allgemeines Definitionsmerkmal in den Wissenschaften, jedoch in der Alltagspraxis ist sie zumeist wirkungslos. Sie wird kaum zur Kenntnis genommen und selbst gefälschte Arbeiten werden weiterhin zitiert. In der Wissenschaftskommunikation regiert Informationsvorenthaltung. Peer Review gilt als Prüfstempel für die "Wissenschaftlichkeit" eines Journals, jedoch hat dies auch Zensur zur Folge, wenn die Meinung des Autors nicht mit der des Gutachters übereinstimmt. Gutachter können aber auch Artikel und Anträge abweisen und diese als eigene ausgeben. Es sind aber auch diese Gutachter, welche sich gegen das selbst evaluiert werden wehren, denn somit könnten ja Arkanpraktiken aufgedeckt werden.
Criticism is a common characteristics in sciences, but has no real effect in every day use. It is hardly noticed and even camouflaged papers and works are still quoted. Withholding of information is dominating scholarly communication. Peer review is supposed to be a quality sign of a journal, but it can also cause censorship in case the opinion of the submitter does not match the referee's. Reviewers can also judge applications and articles negatively and then present these ideas as their own. Evaluators often try to avoid being evaluated, as arcane practises could be discovered by that.

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Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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