Netzwerke | Networks - Part 20

posted by PP on 2006/08/31 23:18

[ Netzwerke | Networks ]

"Wikipedia ist großartig" hebt ein Beitrag von Christoph Mayerl im Perletauchern an, der dann allerdings sogleich eine Reihe von Einschränkungen folgen lässt. Zentraler Punkt: Die nicht englischsprachigen Wikipedias haben den sog. nofollow-Code, d.h. ein damit markierter Link wird seitens der Google Suchmaschine ignoriert und entsprechend nicht verzeichnet. Diese 2005er Entwicklung von Google, würde "für Spamschurken damit uninteressant und damit vom Spam befreit", so die Argumentation.
Was hat das alles nun mit Wikipedia zu tun? Nun, in der MediaWiki Software, der Benutzeroberfläche der Online-Enzyklopädie, wurde das NoFollow Feature vom Leitungsgremium umgehend und weltweit implementiert - ohne die Gemeinde der Wikipedianer zu informieren. Der gutgemeinte Zweck war, den Linkspam auf wenig besuchten Seiten einzudämmen. Als der Schritt bekannt wurde, und das geht im Netz relativ schnell, wurde leider nur in der englischen Version der Wikipedia eine heftige Diskussion losgetreten. Die Befürworter von Nofollow, die wie Google mit dem Eindämmen von Linkspam argumentierten, wurden von den Kritikern relativ schnell überstimmt. Diese führten an, dass Linkspam mit Hilfe entsprechender Tools eigentlich recht gut bekämpft werden kann, vor allem aber, und das ist das wesentlich gewichtigere Argument, dass "die Förderung von wertvollen Quellen" durch entsprechende Verlinkung ja eine gute Sache sei. Am 6. März 2005 schon (offenbar nicht ohne Grund bedeutet wiki "schnell" auf hawaiianisch) wurden alle externen Links von dem nofollow-Attribut befreit, und die englischsprachige Wikipedia war für die Suchmaschinen wieder lesbar. Die anderen Sektionen (allen voran die deutsche, aber auch die nächstgrößeren wie die Franzosen, Polen, Japaner, Holländer und Italiener) scheint das nicht zu kümmern. Auch die zweitgrößte Wikipedia der Welt versieht ihre externen Links nach wie vor mit dem nofollow-Attribut. Ein Verhalten, das in mehrerlei Hinsicht fragwürdig ist.
Mit anderen Worten: Her mit dem Google Juice!

Abgesehen davon verweist der Artikel auf die bekannten Grundmechanismen des WWW und bietet für alle, die das möchten, einen diesbezüglichen Crash-Kurs.


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Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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