Veranstaltungen | Events - Part 22

posted by PP on 2005/04/11 18:03

[ Veranstaltungen | Events ]

Gleich zwei Veranstaltungen mit explizitem Wien-Bezug und zugleich hinsichtlich inhaltlicher Relevanz weit darüber hinaus weisend gib/lt es für nächste Woche vorzumerken:

1. Anton Tantner: Die Adressierung der Stadt (18. April 2005, IFK, 18.00 c.t., Reichsratsstraße 17, 1010 Wien)

2. Dirk Kaesler: Wien, die anstrengende Großstadt. Max Weber im Sommersemester 1918 (22. April 2005, Seminarraum 1 des Instituts für Zeitgeschichte, 14.00 Uhr c.t., Spitalgasse 2, Hof 1, 1090 Wien)

Schließlich soll auch noch - am Tag vor Kaeslers Referat stattfindend - der Vortrag von Vrääth Öhner erwähnt werden:
3. Medien des Gedächtnisses, Gedächtnis der Medien (21. April 2005, Seminarraum 1 des Instituts für Zeitgeschichte, 12.00 Uhr c.t., Spitalgasse 2, Hof 1, 1090 Wien)
ad 1., Anton Tantner: Die Adressierung der Stadt:
Verworren, unübersichtlich und chaotisch sind die Städte der frühen Neuzeit; es bedarf einer Reihe von aufwendigen Maßnahmen und Einrichtungen, um sie für ihre BewohnerInnen benützbar zu machen. Da sind zum einen die seit dem 17. Jahrhundert gegründeten Adreßbüros, die neben die traditionellen Beziehungsnetzwerke treten und manche ihrer Funktionen wie zum Beispiel Arbeitsvermittlung, Informationsaustausch, Kreditvergabe oder Botendienste übernehmen. Und da sind die ab Mitte des 18. Jahrhunderts in vielen europäischen Städten eingeführten Hausnummern, die den staatlichen Zugriff auf die Subjekte - sei es zu deren Besteuerung, sei es zu Rekrutierungszwecken - erleichtern sollen. Offiziere, Steuereintreiber und "Policey" bekommen mit Hilfe der Hausnummer den Zugriff auf das Innere des Hauses; die Reichtümer und Ressourcen, die das Haus verborgen hält, werden somit den staatlichen Behörden näher gerückt.

Anmerkung: Anton Tantners Initiative wird auch auf Kakanien revisited vorgestellt.

ad 2., Dirk Kaesler: Wien, die anstrengende Großstadt. Max Weber im Sommersemester 1918:

Im Oktober 1917 nimmt Max Weber Verhandlungen für die Übernahme des Lehrstuhls für politische Oekonomie an der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der k. k. Universität Wien auf. Nach deren erfolgreichem Abschluss lehrt Weber, wenn auch nur für drei Monate und selbst die unter innerem Vorbehalt, von April bis Juli des Kriegsjahres 1918 an der Universität Wien. Der Vortrag berichtet über diese Wiener Zeit Max Webers und stellt Ergebnisse der laufenden Forschungen im Rahmen einer geplanten Biografie Max Webers zur Diskussion.

ad 3., Vrääth Öhner: Medien des Gedächtnisses, Gedächtnis der Medien:

Die Frage oder das Problem, das der Titel aufwirft, mag eine naive Frage, ein falsch gestelltes Problem sein – oder eine längst beantwortete. Mir wird sie zunächst auch nur dazu dienen, eine Differenz festzuhalten, zwischen dem, was als ausgemacht und dem, was als fragwürdig gilt: Kaum jemand wird bestreiten, dass es Medien des Gedächtnisses gibt, dass das Gedächtnis ganz allgemein auf materielle Träger und materialisierte Praktiken angewiesen ist. Heißen diese nun Ritual oder Monument, Sprache oder Rhetorik, Schrift oder Bild, appelliert der Ausdruck "Medien des Gedächtnisses“ an die Vorstellung, dass Medien dem Gedächtnis jene Formen zur Verfügung stellen, mit deren Hilfe dieses sich als Erinnerung aktualisiert. Ist dagegen umgekehrt von einem Gedächtnis der Medien die Rede, bleibt zunächst einmal durchaus im Unklaren, was dieser Ausdruck eigentlich bezeichnet, bzw. ob er jemals anders verstanden werden kann denn als Metapher. Warum das so ist und in welchen Zusammenhängen die Rücksicht auf ein Gedächtnis der Medien dennoch als sinnvoll erscheinen könnte, wird Gegenstand dieser Interaktionen sein.


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Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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