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Nicht loswerden, sondern zwakeln
In der aktuellen Zeit (Nr. 51 v. 11. Dezember) findet sich auf p. 61f. eine Rezension Eva Geulens, diese bespricht unter dem Titel “Eine große Zwakelei“ versiert den Band
Theodor W. Adorno, Siegfried Kracauer: "Der Riß der Welt geht auch durch mich". Briefwechsel 1923-1966. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2008, 771 pp.
Eines der großen Themen ist dabei klar, zu eindeutig sind die thematischen Gewichtungen und Beobachtungsschwerpunkte hinsichtlich der Erscheinungen der Moderne: radikale Avantgarde und Kunst vs. Erscheinungen der Massenkultur wie Film wäre eine der hier möglich erscheinenden Zuspitzungen. Wie und dass Kracauer hinsichtlich Massenmedien und Kulturindustrie einen deutlich anderen Zugang als Adorno pflegte, offener und engagierter sich dieser Themen annahm, sorgte für ausreichend Zündstoff. Daraus ergab sich eine ausgesprochen offen ausgetragene Kontroverse, auf Basis derselben Kracauer bereits 1926 - ironisch oder zynisch oder sarkastisch: das wäre noch zu entscheiden - festhielt: “Loswerden wir uns vermutlich leider nicht“.
Senior Editor
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[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]