Vorsätze und Werbung
[ Literatur | -e ]
2009 zu beginnen, könnte zunächst heißen, Johann Peter Hebels so wundersames Unverhofftes Wiedersehen wieder zu lesen, jene unerhörte (und u.a. auch von E.T.A. Hoffmann erzählte) Begebenheit, die in wenigen Absätzen mehr als fünfzig Jahre bündelt und in der vor nunmehr 200 Jahren der in Eisenvitriol blühend erhaltene Jüngling aus dem Bergwerk geborgen wird, den niemand mehr erkennt - bis auf seine einstige Verlobte. Eine Erzählung fürs Schatzkästlein nicht nur des rheinländischen und nicht nur des Hausfreundes.
Oder es ließe sich auf ...
Und jedenfalls gibt es dann noch, damit der Guten vorzüglich drei angeführt sind, Boris Pahor zu nennen und zu lesen. Neu herausgekommen ist von ihm Piazza Oberdan (Klagenfurt: Kitab-Verlag 2009; aus dem Slowenischen von Reginald Vospernik), die durchaus persönlich genommene Geschichte jenes Triestiner Platzes, von dem nicht nur die Straßenbahn nach Opicina fährt, sondern unter dessen Pflastern einst die Folterkeller der Faschisten angelegt waren. Pahor erzählt durchaus nicht „nur“ seine Geschichte, er montiert vielmehr unterschiedliche Texte, die er über die Jahrzehnte hinweg verfasst hat, zu einem Buch. Und Karl-Markus Gauss hat das Ganze in der Zeit (02/2009, p.49; nur im Print) rezensiert.
Das wärs für den Anfang.
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Senior Editor
(Weitere Informationen hier)
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
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