Cultural Studies - Part 37

posted by peter on 2007/10/16 13:39

[ Cultural Studies ]

"Betrug und Täuschung in den Sozial- und Kulturwissenschaften" hat sich Gerhard Fröhlich 2001 zum Thema genommen (vollständiges Zitat unten...), den Beitrag gibt es nun an verschiedenen Orten zum Download: einerseits auf seiner Homepage [.pdf], andererseits bei E-LIS [.pdf], wo man auf Deutsch und Englisch auch Abstracts zu lesen bekommt:
Abstract D:
Die Weiterentwicklung der Kulturwissenschaften setzt Fortschritte im "Erkennen der Bedingungen der Erkenntnis" voraus - diese sind nicht zuletzt soziale, institutionelle, kulturelle. Ich schlage vor, die "Medien" und "Institutionen" des Wissens auch mit den Instrumentarien der theoretisch-empirischen Wissenschaftsforschung zu beleuchten, und diese kulturwissenschaftlich zu erweitern.
Die Aggregatdisziplin Wissenschaftsforschung können wir als die (Rück-)Anwendung wissenschaftlicher Methoden auf die Wissenschaften, Wissenschaftsinstitutionen, WissenschaftlerInnen begreifen. Wissenschaftsforschung wird vielfach von ForscherInnen naturwissenschaftlicher Provenienz betrieben. Eine kulturwissenschaftliche Kritik und "Befruchtung" dieser teilweise szientistischen Metaforschung wäre angebracht.
Die WissenschaftsforscherInnen kulturwissenschaftlicher Herkunft haben es eher vermieden, die eigenen Medien und Institutionen theoretisch-empirisch zu untersuchen. Aktuelle Fragestellungen wären die Konvergenzen zwischen Wissenschaft und Kunst, das veränderte Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit, soziale und institutionelle Bedingungen von Kreativität und Innovation. Letztere sind u.a. Fragen der "organisationellen Dichte": Werden mittels raumzeitlicher Arrangements kreative Zufälle und informelle Kommunikationen (auch über die eigene Disziplin hinaus) gefördert? Wie könnte die Kooperationsdichte sinnvoll erhöht werden?

Abstract E:

The further development of cultural sciences conditions progress in the "recognizing the demands of recognition" - after all these demands are social, institutional and cultural. I suggest to examine the "media" and "institutions" of knowledge also with the instruments of social studies of science, and expand them in a cultural-scientific way.
The aggregate-discipline science studies can be viewed as a (re)application of scientific methods on sciences, scientific institutions and scientists. Science studies are often done by researchers of natural science provenience. A cultural scientific critique and "fertilisation" of this partly scientistic metaresearch would be recommendable.
Science studies scholars of cultural scientific origin have tried to avoid to examine their own media and institutions in a theoretical-empirical way. Current questions would be the convergences between science and arts, the changed relationship between science and public, social and institutional cirumstances of creativity and innovation. Later are also questions of "organizational density": Are creative coincidences and informal communications (also outside the own discipline) supported by spatiotemporal arrangements? How can cooperation density be increased reasonably?

Print-Zitat des Beitrags:

Gerhard Fröhlich (2001): Betrug und Täuschung in den Sozial- und Kulturwissenschaften. In: Hug, T. (Hg.): Wie kommt die Wissenschaft zu ihrem Wissen?
Band 4/CD-ROM 1: Einführung in die Wissenschaftstheorie und
Wissenschaftsforschung der Sozial- und Kulturwissenschaften. Hohengehren / Baltmannsweiler: Schneider 2001, pp. 261-273


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Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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