Ungarn | Hungary - Part 8
[ Ungarn | Hungary ]
Die derzeitige Großwetterlage in der kleinen Republik erfordert dringend gezielte Gegenmaßnahmen; Landflucht wäre - so nicht eine spannende Veranstaltung lockt - eine Option (wobei die Begegnung mit Katzen, Vögeln jedweder Art und seit neuestem auch Steinmardern vermieden werden sollte), das Széchenyi-Fürdö in Budapest (mit seiner großen Bade-Tradition) in jedem Fall ein adäquates Ziel.
Gerade zu dieser Jahreszeit mit ihrem definitiv abzulehnenden nasskalten, verschneiten Wetter, wenn es schon früh dunkel wird, ist das Széchenyi-Bad wunderbar. Im weiten Freibecken sieht man nur wenige Meter weit, rundherum ist es finster, überall dampft es, das warme Wasser umfängt einen, anschließend eine Massage oder ab in die Dampfkammern, die verschieden temperierten Becken im Inneren, alles seit Herbst durchrenoviert - wiewohl auch die unrenovierte Fassung ihren Charme hatte -, was aber die seit Ende des 19. Jahrhunderts hier sozusagen Wohnung bezogen habenden Schachspieler nicht stört (bei denen kiebitzen zu dürfen bereits eine Ehre ist), allenfalls nimmt man sich eine Zeitung mit und wässert während der Lektüre den unteren Teil ein (denn "unter dem Strich", im Feuilleton, tut sich ohnehin immer weniger) ... Einfach alles da, was es im Sinne avancierter Badekultur braucht. Ein letzter Punkt noch, wenn schon ein -kultur-Wort aus dem warmen Wasser auftaucht: Das Széchenyi-Fürdö ist ein wahres Volksbad geblieben, seine Eintrittspreise sind immer noch leistbar (Gegenbeispiel: Das Gellért-Bad in Buda).
(Entschuldigung, das musste jetzt einfach einmal sein.)
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Senior Editor

(Weitere Informationen hier)

[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]


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