Film | Cinema

posted by PP on 2005/03/30 16:45

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Nach seiner großartigen Retrospektive Unerwünschtes Kino. Unabhängiges, deutschsprachiges Filmschaffen in Wien, Budapest und Prag (1934–1937) - in deren Rahmen sechsundzwanzig deutschsprachige Filme abseits reichsdeutscher Ausgrenzung und Verfolgung gezeigt wurden - veranstaltet das Filmarchiv Austria nun vom 31. März bis zum 1. Mai drei Retrospektiven zum Thema Kino und Nationalsozialismus: Hitlers Hollywood, Hollywood gegen Hitler, NS-Propagandafilme.
Das NS-Regime erkannte früh den Wert der unterschiedlichsten Medien für seine Zwecke und nutzte diese zur Schaffung eines gewichtigen Fundaments der Selbstdarstellung und Publikumstäuschung. Dem Film wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Man konnte dabei auf präfaschistische Tendenzen im Weimarer Kino aufbauen. Antisemitische Stereotype und der deutsche Heldenmythos wurden schon vor Hitlers Machtergreifung in Filmen thematisiert. Ausgestattet mit den Mitteln modernster Technik und dem Willen zur Schaffung politisch und ideologisch überformter Illusionen, wurde eine Filmwelt errichtet, die in ihrer Gesamtheit die Verflechtung von Körperkult und Kunstvorstellungen und die Einbindung historischer und mythologischer Stoffe erkennen lässt.

Zahlreiche dieser Filme, darunter sogenannte "Vorbehaltsfilme", die seit 1945 nicht öffentlich gezeigt wurden, werden im Wiener Metro Kino (Johannesgasse 4, Wien 1) mit Einführung und anschließender Diskussion vorgeführt.

Die Reihe NS-Propagandafilme wird von Univ.-Prof. Dr. Frank Stern kuratiert (Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien; u.a. zuständig für den Bereich Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte), der in die Filme einführt und mit dem Publikum diskutiert.

Die Filmvorführungen finden jeweils um 20:00 im Metro Kino statt (kein verspäteter Einlass). Ausführliche Informationen auf der Website des Filmarchivs Austria (oder, um ganz genau zu sein: hier) oder bei Mag. Hanna Liuhto, Sekretariat Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte am Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien, Tel. +43-1 / 4277-41204.


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Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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