Ungarn | Hungary - Part 13
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Béla Rásky hatte es hier bereits vermeldet und prompt gab es meinerseits eine kleine Ergänzung in Form eines etwas defätistischen Kommentars dazu; wie auch immer: Das über viele Jahre hinweg renovierte und nun endgültig der Kommerzialisierung neuen Stils zugeführte Café New York, eines der außerordentlich wichtigen Kaffeehäuser der zentraleuropäischen 1900er Intelligenzia und KünstlerInnenszenen auf der Budapester Ringstraße wird nun auch in der Népszabadság von Iván Bächer nach Strich und Faden zer-/verrissen.
Detail am Rande, auf das Bächer - sozusagen pars pro toto - hinweist: am einen Ende des Kaffeehauses steht ein Bücherschrank. Verschlossen (ähnlich wie im Wiener "Café Griensteidl, das knapp vor der damaligen Jahrhundertwende - cf. auch Karl Kraus: "Die demolirte Literatur" - der Spitzhacke zum Opfer fiel und vor einigen Jahren auf alt getrimmt wieder eröffnet wurde, inklusive einem sorgfältig dem Publikumszugriff entzogenen - damals zur verfügung gestanden habenden - Lexikabestand). Er schlägt vor, dass so wie man 1895 zur Eröffnung den Schlüssel des Kaffehauses bei einer Fahrt auf der Donau feierlich in selbige warf - auf dass das "New York" (das zwischenzeitlich "Hungária" hieß...) nie wieder schließen könne und rund um die Uhr offen haben müsse -, auch eine gebührende Versenkung des Schlüssels zu diesem Schrank stattfinden sollte.
Bilder gibt es auch: Ein, zwei(die Speisekarte) Aufnahmen aus alten Zeiten und eins, zwei, drei nach der nunmehr erfolgten Alt-/Neugestaltung.
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Senior Editor
(Weitere Informationen hier)
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
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