Netzwerke | Networks - Part 19

posted by PP on 2006/07/27 18:33

[ Netzwerke | Networks ]

Um ernst genommen und nicht als Modedisziplin abgestempelt zu werden, sollte die historische Netzwerkforschung mit der Analyse der interpersonellen Verbindungslinien eines postulierten Netzwerkes beginnen. Damit wären die Rolle der Akteure (innerhalb und außerhalb des Netzwerkes Stehende) und der Aspekt des historischen Wandels (Zeitgebundenheit existierender Netzwerke in einer bestimmten gesellschaftlichen Entwicklungsphase) besser fassbar. Ungünstig erscheint demgegenüber, von einer Struktur sich überlagernder Netzwerke zu sprechen und damit die Analysekraft des Begriffs ins Diffuse verschwimmen zu lassen.
lautet das Resümee von Marcel Boldorf zum Workshop Personelle Netzwerkstrukturen in sozialistischen Gesellschaften sowjetischen Typs (1945–1989): Grundannahmen und Forschungsbefunde, der am 10.07. am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZFF) in Potsdam stattgefunden hat (Programm im .pdf online).
Obzitierte Einschätzung schlägt sich schon zu beginn des Berichts nieder: "Der Ansatz, das für westliche Marktwirtschaften entwickelte Konzept auf die Zentralverwaltungswirtschaften zu übertragen, wusste nicht alle Workshop-Teilnehmer zu überzeugen." Und weiter ging es also über den Bereich der Wirtschaft hinaus: "Um eine Struktur als Netzwerk identifizieren zu können, reicht eine theoretische Herleitung gemeinsamer Interessenlagen von Wirtschaftssubjekten nicht aus, sondern es muss eine genaue Analyse der personellen Verflechtung von Akteuren und der Kooperation von Betrieben geleistet werden."

Hier wären vielleicht dann auch wirklich Konzepte und Thesen in Anschlag zu bringen, wie sie nicht nur (in aller Bescheidenheit) zu diesem Topic hier schon mehrfach nominiert wurden, sondern die etwa auch bei der 2003er Konferenz NetCultureScience-NetzKulturWissenschaft von den mehr als 100 Teilnehmenden intensiv diskutiert wurden. Dazu noch diese Links:


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Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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