Neuerscheinung Galizien
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Das Doktoratskolleg "Galizien" hat ein erstes Buch veröffentlicht:
Doktoratskolleg Galizien (Hg.): Galizien - Fragmente eines diskursiven Raums. Innsbruck: Studienverlag 2010.
Von einer Erfindung der imperialen Bürokratie über ein zweifaches nationales Piemont bis hin zu einem nostalgisch verklärten exotischen Mythos: Das habsburgische Galizien dient verschiedenen Diskurssträngen als Projektionsfläche von Herrschaftsansprüchen und symbolischen Aneignungen. Die dominanten nationalen Narrative weichen zunehmend einem Fokus von Differenz und Interaktionen in einem multikulturellen zentraleuropäischen Raum, der politisch-administrativ sowie kulturell in dieser Form nicht mehr existiert.
Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich mit unterschiedlichen Facetten dieses Kaleidoskops Galizien und lassen sich in ihrer Gesamtheit als ein interdependentes Geflecht von Annäherungen an diesen Raum lesen -- als ein Dialog zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Zugängen: von der Formierung von nationalen Grenzziehungen und Identitäten im späten 19. Jahrhundert, über die Entwicklung von Sprachen und gesellschaftlichen Bewegungen bis hin zu den Erinnerungskulturen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Mit Beiträgen von: Andreas Kappeler, Simon Hadler, Francisca Solomon, Jan Surman, Klemens Kaps, Angelique Leszczawski-Schwerk, Ihor Kosyk, Natalija Budnikova, Ihor Datsenko, Philipp Hofeneder, Martin M. Weinberger und Roman Dubasevych.
Inhalt:
Andreas Kappeler: Vorwort
Simon Hadler, Francisca Solomon: Einleitung
Jan Surman: Figurationen der Akademia. Galizische Universitäten zwischen Imperialismus und multiplem Nationalismus
Klemens Kaps: Peripherisierung der Ökonomie, Ethnisierung der Gesellschaft: Galizien zwischen äußerem und innerem Konkurrenzdruck (1856–1914)
Angélique Leszczawski-Schwerk: Frauenbewegungen in Galizien um 1900 – Raum zwischen Kooperation und Konfrontation?
Francisca Solomon: Zum Problem des Kulturtransfers und der Haskala in Galizien. Eine methodologische Annäherung am Beispiel von Nathan Samuely (1846–1921)
Ihor Kosyk: To Marry the Other: Zur Geschichte der gemischten Ehen in Galizien und Lemberg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Natalija Budnikova: Sprachorientierung der frühen Russophilen anhand von Beispielen aus der galizischen Presse zu Mitte des 19. Jahrhunderts
Ihor Datsenko: Das Wörterbuch der Juridisch-politischen Terminologie (1851) als Index der galizischen Realität
Philipp Hofeneder: Sprach- und Geschichtsmythen der in Galizien publizierten ruthenischen Geschichtslehrbücher in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Simon Hadler: Von sprechenden Steinen. Die Mythologisierung des urbanen Raumes in Krakau
Martin M. Weinberger: Gewaltmarsch durch Galizien. Der Erste Weltkrieg in Galizien und die topographisch-geschichtskonzeptualen Strategien im Werk der Marianne Fritz
Roman Dubasevych: Über Erinnerung in die Postmoderne: Paradigmen der westukrainischen Literatur nach der Wende
Zu den AutorInnen
>Weitere Informationen unter http://dk-galizien.univie.ac.at
Bestellungen unter http://www.studienverlag.at/titel.php3?TITNR=4851
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Editor
Venue: HS, Inst. Slawistik, AAKH / Campus
The programme is to be found here, the abstracts are available as Balkan Studies 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, and as pdf.
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