SOEGV-Konferenz: Zadar 2008
[ Geisteswissenschaften ]
Mein Ausflug zur SOEGV-Konferenz 2008 in Zadar war kurz und beschränkte sich auf einen Tag, aber dennoch kam ich mit vielen guten Eindrücken und Anregungen wieder zurück nach Wien an den heimischen kakanischen Schreibtisch.
Als weitere Vortragende wurde ich dankenswerter Weise in den des vom IK Kulturen der Differenz in Kooperation mit der Germanistik der Universität Zagreb mitgeplanten Workshop Kultur als Text aufgenommen. Die Vorträge beschäftigten sich mit dem sozialen Ort von Literatur und Kritik, den Strategien von Information im Text, den Transfermustern von Machtstrukturen in der Literatur, literarischen Topografien, literarischen Deutungsmustern von Vergangenheit und Rhetorizität. Die folgenden Vorträge wurden gehalten:
Marijan Bobinac: 1968 – dicht beschrieben: zu Uwe Timms Erzählung Der Freund und der Fremde
Emilija Mančić: Europa schreiben. Zur sprachlich-textuellen Konstitution Europas und den Grenzen seiner Lesbarkeit
Ivana Perica: Der Ruf des freien und ungezähmten Verwandten: Dalmatinischer Raum aus der Sicht des antimodernistischen Eskapismus
Daniela Finzi: Die Stille ist ein Erstaunen? Zu Juli Zehs Bosnien-Reisetext
Wolfgang Müller-Funk: Plovdiv–Wien und nicht zurück. Zur Ethnografisierung Wiens in Dimitri Dinevs Roman Engelszungen
Milka Car: DissemiNation und Subjektdezentrierung in Ludwig Bauers Roman Partitur für eine Zauberflöte
Matteo Colombi: Alles in einen Topf werfen: Triest vom Habsburger Schmelztiegel zur globalisierten Stadt. Veit Heinichens Triester Krimis und Rezepte
Rikard Puh: Kritik der Theaterkritik. Einige Anmerkungen zum Feuilleton am Beispiel kroatischer Theaterrezensionen in der ersten Hälfte der 1970er Jahre
Ursula Reber: Exiled Voices. Vergegenwärtigung und Distanz bei David Albahari und Thomas Hettche
Es wäre unmöglich, das gesamte Programm der perfekt organisierten und äußerst gehaltvollen Konferenz mit ca. 80 TeilnehmerInnen aus Makedonien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien, Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz wiederzugeben.
Aber es sei erwähnt, dass die drei Sektionen zu Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft durchaus ineinander griffen und sich hervorragend ergänzten. Die Trennung zwischen den Disziplinen hilft zur eigenen Orientierung, in vielen Fällen ist sie jedoch eine künstliche, was auf eine positive und verbindende Art in Zadar klar und reflektiert wurde.
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Editor


Venue: HS, Inst. Slawistik, AAKH / Campus
The programme is to be found here, the abstracts are available as Balkan Studies 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, and as pdf.


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