SOEGV-Konferenz: Zadar 2008

posted by ush on 2008/11/24 15:47

[ Geisteswissenschaften ]

Mein Ausflug zur SOEGV-Konferenz 2008 in Zadar war kurz und beschränkte sich auf einen Tag, aber dennoch kam ich mit vielen guten Eindrücken und Anregungen wieder zurück nach Wien an den heimischen kakanischen Schreibtisch.

Als weitere Vortragende wurde ich dankenswerter Weise in den des vom IK Kulturen der Differenz in Kooperation mit der Germanistik der Universität Zagreb mitgeplanten Workshop Kultur als Text aufgenommen. Die Vorträge beschäftigten sich mit dem sozialen Ort von Literatur und Kritik, den Strategien von Information im Text, den Transfermustern von Machtstrukturen in der Literatur, literarischen Topografien, literarischen Deutungsmustern von Vergangenheit und Rhetorizität. Die folgenden Vorträge wurden gehalten:

Marijan Bobinac: 1968 – dicht beschrieben: zu Uwe Timms Erzählung Der Freund und der Fremde

Emilija Mančić: Europa schreiben. Zur sprachlich-textuellen Konstitution Europas und den Grenzen seiner Lesbarkeit

Ivana Perica: Der Ruf des freien und ungezähmten Verwandten: Dalmatinischer Raum aus der Sicht des antimodernistischen Eskapismus

Daniela Finzi: Die Stille ist ein Erstaunen? Zu Juli Zehs Bosnien-Reisetext

Wolfgang Müller-Funk: Plovdiv–Wien und nicht zurück. Zur Ethnografisierung Wiens in Dimitri Dinevs Roman Engelszungen

Milka Car: DissemiNation und Subjektdezentrierung in Ludwig Bauers Roman Partitur für eine Zauberflöte

Matteo Colombi: Alles in einen Topf werfen: Triest vom Habsburger Schmelztiegel zur globalisierten Stadt. Veit Heinichens Triester Krimis und Rezepte

Rikard Puh: Kritik der Theaterkritik. Einige Anmerkungen zum Feuilleton am Beispiel kroatischer Theaterrezensionen in der ersten Hälfte der 1970er Jahre

Ursula Reber: Exiled Voices. Vergegenwärtigung und Distanz bei David Albahari und Thomas Hettche

Es wäre unmöglich, das gesamte Programm der perfekt organisierten und äußerst gehaltvollen Konferenz mit ca. 80 TeilnehmerInnen aus Makedonien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien, Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz wiederzugeben. 

Aber es sei erwähnt, dass die drei Sektionen zu Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft durchaus ineinander griffen und sich hervorragend ergänzten. Die Trennung zwischen den Disziplinen hilft zur eigenen Orientierung, in vielen Fällen ist sie jedoch eine künstliche, was auf eine positive und verbindende Art in Zadar klar und reflektiert wurde.


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Editor

Einblicke in Editor's Welt. Interessiert an Geisteswissenschaften, staunend über Medien, Tendenz zum Bizzarren, vor allem in der Literatur. Über Anregungen, Kritiken, Kommentare freuen sich Usha Reber (editor@kakanien.ac.at und János Békési (webmaster@kakanien.ac.at).
The workshop Balkan Studies - quo vadis? is held on April 25, 2009.

Venue: HS, Inst. Slawistik, AAKH / Campus
The programme is to be found here, the abstracts are available as Balkan Studies 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, and as pdf.
Ort: HS, IOG, AAKH, Spitalgasse 2, 1090 Wien
Zeit: 2. bis 4. April 2009
Veranstalter: IOG, Kk.rev
Funding: Fritz-Thyssen-Stiftung, Köln

Programm, Abstracts (.pdf)
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