Reisen durch das Baltikum

posted by ush on 2008/03/09 09:12

[ Bücher | Books ]

Die Hochkonjunktur der neuen Reiseliteratur, die im Zuge der vergangenen EU-Erweiterungen mit Differenz-Sehen einherging, reißt  noch immer nicht ab. Nun ist bei bebra ein Reisebuch über das Baltikum erschienen: Uwe Rada & Inka Schwand: Baltische Begegnungen. Unterwegs in Estland, Lettland und Litauen. bebra 2008, 144 Seiten, 80 farbige Abbildungen, 12,5 x 19 cm, gebunden, [A] ISBN 978-3-86124-620-6.

In der Ankündigung für das Erscheinen im Februar 2008 werden wohlweislich die bekannten Eigenheiten der drei baltischen Länder angeführt; die weißen Nächte in einer weiten Landschaft (die so weit nicht ist, sage ich im Anschauungsvergleich zu "wirklicher" Weite in Kanada); der in den drei Ländern unterschiedlich große Anteil einer russischsprachigen Bevölkerung und die vorsowjetische Geschichte.

Dazu möchte ich anmerken, dass die drei Länder sehr unterschiedlich sind. Sichtbar verbindend sind tatsächlich nur die Reste an sowjetischer Monumental- und Wohnbau-Architektur; sonst finden sich kaum Vergleichspunkte und Wiedererkennungsmerkmale. Sogar die Landschaft veränder sich merklich auf dem doch kurzen Weg durch die drei Länder von Litauen über Lettland bis an die Spitze Estlands.

Auch wenn die baltischen Länder keineswegs im "Osten" liegen ("was es im 'Westen' nicht gibt"), sogar den Mittelpunkt Europas für sich beanspruchen (der Europas Parkas in Litauen), lohnt sich die Reise allemal. Auch über die unvergleichlichen und atmosphärisch dichten Hauptstädte Vilnius, Riga, Tallinn hinaus.

Ein Teil meines Herzens schlägt immer noch für Estland, seine Landschaften inklusive der stoischen Elche auf Bahngleisen (Wartezeit für den Elch 30 Min.), seine vordergründig zugeknpöften BewohnerInnen, die blau angestrichenen Häuser und Hütten am Peipsi See, die Störche, das russische Theater in Tallinn, die Galerien, sogar für den Mittelalter-Rummel und für estnisches Bier.

 peipsi järv


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Einblicke in Editor's Welt. Interessiert an Geisteswissenschaften, staunend über Medien, Tendenz zum Bizzarren, vor allem in der Literatur. Über Anregungen, Kritiken, Kommentare freuen sich Usha Reber (editor@kakanien.ac.at und János Békési (webmaster@kakanien.ac.at).
The workshop Balkan Studies - quo vadis? is held on April 25, 2009.

Venue: HS, Inst. Slawistik, AAKH / Campus
The programme is to be found here, the abstracts are available as Balkan Studies 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, and as pdf.
Ort: HS, IOG, AAKH, Spitalgasse 2, 1090 Wien
Zeit: 2. bis 4. April 2009
Veranstalter: IOG, Kk.rev
Funding: Fritz-Thyssen-Stiftung, Köln

Programm, Abstracts (.pdf)
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