Griechenland und die makedonische Frage
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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft widmet sich in den Jahren 2007 bis 2009 dem Leipziger Forschungsprojekt Griechenland und die Makedonische Frage (1944-1995): Erinnerungskultur, Geschichtspolitik und nationale Öffentlichkeit in Südosteuropa. Ziel des Forschungsprojekts ist es - so die Informationen der offiziellen Homepage (db.uni-leipzig.de/aktuell/index.php) - die negative Reaktion der griechischen Gesellschaft auf die Verwendung des Regionalbegriffs "Makedonien" außerhalb der eigenen Grenzen mit der nötigen historischen Tiefenschärfe zu beleuchten und die Rolle von Geschichte und historischer Erinnerung auszuloten.
Diese Reaktion äußert sich vorrangig darin, dass auf Drängen Griechenlands hin die 1991 gegründete Republik Makedonien seit ihrer Aufnahme in die Vereinten Nationen 1993 international nicht unter ihrem selbstgewählten Staatsnamen, sondern unter der provisorischen Bezeichnung "the Former Yugoslav Republic of Macedonia" (FYROM) firmiert.
Angesichts von dieser auch nach 17 Jahren weiterhin ungelösten Namensfrage im griechisch-makedonischen Verhältnis sowie der Beitrittsperspektive der Republik Makedonien zu NATO und EU kommt dieser zeithistorischen Studie aktuelle Bedeutung für die mittelfristige Entwicklung im südöstlichen Europa wie im gesamten EU-Bereich zu. Das Projekt fragt nach den Ursachen dafür, dass das Bild des Balkans im gegenwärtigen Griechenland weiterhin stark von nationalen Stereotypen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts geprägt ist.
Das Forschungsvorhaben geht davon aus, dass sowohl historische Ereignisse per se als auch die Art und Weise, wie deren Aufarbeitung oder Nicht-Aufarbeitung in der südöstlichen "Peripherie" Europas erfolgte und weiter erfolgt, für die Entstehung von Konflikten jüngeren Datums bzw. für ihre "Wiederkehr" aus der langen wie kurzen Vergangenheit von zentraler Bedeutung sind. Zentrale Aktivitäten des Forschungsvorhabens sind ein internationaler Workshops "The Macedonian Question in the Politics of History: Leaving the Past behind" im Mai 2009 in Leipzig, die Herausgabe eines englischsprachigen Sammelbandes sowie die Erstellung einer Monographie mit den Ergebnissen des Forschungsprojekts.
Projektleiter ist der Leipziger Osteuropahistoriker Prof. Dr. Stefan Troebst, die Projektkoordination und -bearbeitung übernimmt der Zeithistoriker Adamantios Skordos M. A.
Informationen und Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Troebst, Telefon: 0341 97-35584, E-Mail: troebst@uni-leipzig.de www.uni-leipzig.de/~slav
Adamantios Skordos, Telefon: 0341 97-37864, E-Mail: skordos@rz.uni-leipzig.de
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