[ Bildung | Education ]

Wichtigkeiten in der Forschung und Bildung, die Frage darum, welchen Projekten und Themen Relevanz zugesprochen wird und welchen eher nicht.

Vor ein paar Tagen noch freute ich mich - tue dies nach wie vor, wohlgemerkt - über die Eröffnung der Artikelserie "No Guarantees", die ein klassisches Meta-Thema behandelt: Trends und Wissensformen werden kategorisiert, unweigerlich auch bewertet und in eine Geschichte eingeordnet.

Solche meta-methodischen, wissenschaftsgeschichtlichen und sozialhistorischen Themen nehmen immer mehr zu, tummeln sich in Ausschreibungen und Calls, Förderprogrammen etc. Zu wissen versuchen, was man tut und welchen gesellschaftlichen Stellenwert man damit möglicherweise einnimmt, versucht auch KAKANIEN REVISITED in seinen mediengeschichtlich orientierten Emergenzen-Reihen.

Die Forderung nach gesellschaftlichem und politischem Bezug von Wissenschaft, nach einem "nachhaltigen" Beitrag zu Transformationen usw. wird hiermit sicherlich teils nachgekommen. Insofern nehmen diese Fragestellungen ^{Wichtigkeiten} ein.

Andererseits, und da bin ich meinetwegen altmodisch, elitär und 'elfenbeinern' sieht dies aus der Perspektive einer Form von textwissenschaftlicher Basis-Forschung, die auf Lektüren beruht, bevor Kontexte gebildet und Erzählungen als Historie in Gang gesetzt werden, - einem Nachspüren auch der Zufallsgeneratoren, der Wendungen, Äußerungsformen von Texten - als _Wichtigkeit aus.

Wenn die Geisteswissenschaften ihre Grundlagenforschung vergessen, ihre Grundlage ignorieren, wird die notwendige Selbstreflexion zur Nabelschau und - um erneut Lutz Musner zu zitieren - sogar zum Selbstparasitismus.