Bildung | Education - Part 9
[ Bildung | Education ]
Wie immer (zu) spät gerät die Lehrerausbildung, diesmal in Österreich, meinem derzeitigen "Heimat"land, unter Beschuss. Der Standard versammelt eine Reihe von Artikeln zum Thema.Geplant war hier zu Lande, die Lehrerausbildung noch weiter zu differenzieren und an den PHs auch das Bakkalaureat einzuführen (der Ausdruck irritiert mich jedes Mal, da ich es nach wie vor mit dem französischen Abitur zusammenbringe; ein Eindruck, der vielleicht nicht so falsch ist...). Kurz bevor diese Implementierung greift, fällt auf, dass schon die PH als solche Lehrer/innen unter EU-Niveau ausgebildet habe (was ansonsten nur noch in Belgien geschehen sei). Gefordert wird nun die gesamte Lehrer/innenausbildung auf universitärem Niveau, wohingegen das PH-Bakkalaureat keine Anschlussfähigkeit zu Universitäten besitze.
Der Lehrer/innenberuf mitsamt seiner phänomenal kurzen, dreijährigen Ausbildungszeit kann zwar durchaus so interessant werden, da tatsächlich nicht viele Studierende, die sich für die Ausbildung bzw. das Studium zum Lehrberuf entscheiden, von einem generellen Forschungswunsch beseelt sind, zu leiden haben jedoch unter derart oberflächlich (aus)gebildeten Lehrer/innen die Schüler/innen. Auch bei denen gilt, dass nur die wenigstens so viel curiositas verspüren und vom Elternhaus aus gefördert bekommen, dass sie wesentlich mehr als das, was ihre Lehrer/innen ihnen auftischen (können), lernen. Es ist also leicht vorstellbar, wohin eine schlechte Lehrer/innenausbildung auf einen längeren Zeitraum hin gesehen, führt. Die beanstandete Verunmöglichung, die Schule zu wechseln für Lehrer/innen und Schüler/innen gleichermaßen würde allerdings so gesehen auch das Problem der Massenuniversität und des Akademiker/innen-Überangebots lösen. Je weniger zu lernen angeboten wird, desto weniger ist vorstellbar zu wissen. Tatsächlich würde so das Konzept der geplanten "Elite-Universität" durch die Etablierung von Bildungsklassen in einigen Dekaden zuarbeiten. So viel Weitsicht aber kann nicht wirklich geplant sein. Nicht nur, weil der Weg dorthin etwas zynisch erscheint.
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Redaktion


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