Spaces of Identity - Part 11
[ Spaces of Identity ]
Edit Király, eine geschätzte Kollegin im nun bereits öfter schon erwähnten Forschungsprojekt zu "Zentren und Peripherien in der Habsburgermonarchie, 1867-1918", hat einen ausgesprochen subtilen und schönen Artikel veröffentlicht.Sie widmet sich der changierenden Gestalt der Donau, die im 19. Jh. für mannigfaltige Raumkonstruktionen herhielt. Die Landschaftsbilder und Raumideologien reichen von den "wilden Donau-Auen" und dem Sumpf über den Fluss als Völker vereinigendes Band bis hin zur Grenzfunktion.
Besonders interessant ist, dass die Grenez immer zugleich der Nichtort, die Linie, die keine Ausdehnungsdimension besitzt, und zugleich ein "Grenz-Raum" ist. Die Phantasmen der Permeation und Durchlässigkeit/Undurchlässigkeit, des In-Between etc. sowie jeder Akt der Überschreitung machen den Nichtraum der Linie zu einem Raum, der sich mit jedem Schritt ausdehnt.
Die Donau, die nach dem Vorbild des Rhein zu einer landschaftlich-kulturellen Entität gemodelt wurde, erfüllt so gleich zwei wesentliche Funktionen eines Space of Identity: Sie schafft eine bewohnbare Region, die sie mit einer Identität versieht, und sie weist als Fluss beständig darauf hin, dass jene nicht unwandelbar, sondern fließend ist. Eine solche multi-regionale Region ist also auch multi-identitär mit fließenden Grenzen.
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