Spaces of Identity - Part 9
[ Spaces of Identity ]
Natalia Shostak hat über Jahre hinweg Interviews mit ukrainischen Migrantinnen geführt. Sie fokussierte dabei auf die Herausbildung von genderspezifischen Sender- und Empfängernetzwerken und auf die dreifache Art, sich in diesen zu bewegen: Sie aufzubauen und zu benutzen, ihren Sinn für sich zu entdecken und sich (verwandelnd) anzueignen sowie sie nach der Rückkehr in die Heimat in der Erzählung zu vergegenwärtigen und erneut zu bewerten.Die persönliche Erzählung reaktiviert nicht nur diese Bedeutungsnetzwerke, sondern öffnet sie auch für die Zuhörerin und legt die Strategien der Neubewertungen von personellen und nichtpersonellen Beziehungen in den spezifisch rhetorischen und narrativen Mitteln der Peripathie, der Digressio, der Hervorhebung und Durchführung, des Verschweigens und v.a. der verwirklichten oder unterdrückten Perspektivenvielfalt offen. Sie bildet selbst ein Netzwerk, mit der Tendenz, ein festgeschriebenes Artefakt zu werden, das auch in die heimatliche Folklore als Exemplificatio eingeht.
Im vorliegenden Artikel konzentriert sich Natalia Shostak auf die Erzählung der Migrantin Anna aus Sokal in der Westukraine nach Spanien. Die Texte der Interviewpartnerinnen Anna und Natalia überlagern und ergänzen sich dabei. Das farbig markierte Palimpsest ergibt zusammen einen multiperspektivischen Eindruck all dieser Netzwerke.
In englischer Sprache wurde der Artikel, der auf der Konferenz NetCultureScience präsentiert wurde, bei Spaces of Identity 4/3 (December 2004) veröffentlicht.
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