Veranstaltungen | Conferences - Part 50

posted by usha on 2006/10/30 07:45

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Das Forum Ostmittel- und Südosteuropa (FOSE) veranstaltet am 25.11.2006 an der Universität Freiburg i.d. Schweiz, Hauptgebäude Miséricorde, Salle Jäggi (4112) die Konferenz "Postcolonial Studies" und die Osteuropawissenschaften.

Die "Postcolonial Studies" thematisieren und untersuchen die Prozesse und Nachwirkungen von kolonialen Einwirkungen (ursprünglich allein in klassischen Kolonierungssituationen), wobei Fragen der Kultur, Identität und Subjektivität der Kolonisierten wie auch der Kolonisierenden im Zentrum des Interesses stehen. Hauptthese ist dabei, dass sich mit dem Eintreten einer kolonialen Situation sowohl Kolonialherr als auch Kolonisierter verändern. Die Folge ist oft eine Hybridisierung.

In den letzten Jahren haben postkoloniale Theorie und Analysemethoden auch in den Osteuropawissenschaften vermehrte Aufmerksamkeit erfahren. Das Interesse lässt sich besonders in den historischen Wissenschaften und der Literaturwissenschaft, aber auch in anderen wissenschaftlichen Disziplinen beobachten. Zur Diskussion beigetragen haben beispielsweise Bücher wie Habsburg postcolonial. Machtstrukturen und kollektives Gedächtnis (2003) oder Russia and Ukraine. Literature and the Discourse of Empire from Napoleonic to Postcolonial Times (Myroslav Shkandrij 2001).

Auf dem Arbeitstreffen werden methodische Diskussionen und Fallbeispiele kombiniert.
Folgende Fragen sollen dabei im Zentrum stehen:

  • Welches ist das Analyseinstrumentarium der Postcolonial Studies?
  • Sind die Begrifflichkeit und das Analyseinstrumentarium, welches die Postcolonial Studies bereitstellen, ohne weiteres auf das östliche Europa anwendbar?
  • Eignet sich die postkoloniale Theorie als Analyserahmen für die Osteuropawissenschaften? Welches sind die Möglichkeiten, welches die Grenzen der Postcolonial Studies?
  • Welches wären die kolonialen "Situationen", die sich als Studienobjekte anbieten würden? Die drei untergegangenen Grossreiche, das Habsburgische, das Zarenreich, das Osmanische Reich? Oder auch andere?
  • Sind postkoloniale Analysen mithin nur an vergangenen Epochen möglich, oder sind auch Analysen an neueren Kontexten sinnvoll, etwa anhand der Sowjetunion oder im postsowjetischen und postsozialistischen Raum?
  • Gibt es unterschiedliche oder ähnliche Themen zwischen den verschiedenen Regionen Ostmittel- und Südosteuropas?

Für die Teilnahme an diesem Workshop bitten wir um Anmeldung bis zum 18. November 2006 unter fose@gmx.ch

Programm

10.15 Begrüßung, Einführung ins Thema und Textdiskussion
Moderation Daniel Henseler / Kaspar Näf

11.30 Daniel Henseler (Freiburg): Das Ende der Kolonisierung? Zu Vladimir Makanins Erzählung Der kaukasische Gefangene (1995)

12.15 Mittagspause

14.00 Ulrich Best (TU Chemnitz): Postkolonialer Nationalismus im "Empire" EU?

14.45 Natasa Miskovic (Basel): Tito goes Postcolonial: Einsatzmöglichkeiten der Postcolonial Studies in einem Projekt zur Erforschung der Blockfreienbewegung

15.30 Pause

15.45 Kaspar Näf (Basel): Deutsch, russisch oder doch rein lettisch? Ein postkolonialer Zugang zur lettischen Nationalbewegung im 19. Jahrhundert

16.30 Abschlussdiskussion
Moderation Daniel Henseler / Kaspar Näf

17.15 Ausblick auf weitere Aktivitäten des Forums Ostmittel- und Südosteuropa (FOSE) und Organisation des 8. Arbeitstreffens

18.00 ENDE des Treffens


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