Stellenauschreibung | Job Openings - Part 14

posted by usha on 2006/10/06 15:27

[ Stellenauschreibung | Job Openings ]

Für das im Oktober 2006 am Inst. für Zeitgeschichte beginnende Projekt Ergänzungsraum Südosteuropa? - Konzepte und Strategien des Mitteleuropäischen Wirtschaftstags und die Europapolitik im Zeichen der Südosterweiterung (Leitung Prof. Dr. Carola Sachse) im Rahmen des Forschungsschwerpunkts "Europäische Integration und südöstliches/östliches Europa" der Universität Wien wird die Stelle einer Assistentin / eines Assistenten in Ausbildung (einer Doktorandin / eines Doktoranden) ausgeschrieben. Bewerbungsschluss: 31.10.2006.

Die Dissertation soll Beiträge aus den zeitgenössischen Bevölkerungs- und Sozialwissenschaften zur Raum- und Wirtschaftsplanung im südöstlichen Europa bzw. bevölkerungspolitische Analysen und Konzepte für diese Region im Zeitraum 1920-1970 behandeln. Die Thematik kann je nach den Vorkenntnissen, Vorarbeiten und Vorschlägen sowie den Sprachkenntnissen der Kandidatin / des Kandidaten modifiziert und ggf. regional eingegrenzt werden.

Voraussetzung: Abgeschlossenes Studium (Magister, Diplom oder ein anderer gleichwertiger Abschluss) der Geschichts- oder Sozialwissenschaften oder einer anderen für die Mitarbeit im Forschungsschwerpunkt einschlägigen Studienrichtung.

Gewünschte Zusatzqualifikationen: Sehr gute Kenntnisse der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts; möglichst gute Vorkenntnisse auf dem Gebiet der Bevölkerungspolitik in Südosteuropa in der Zeit 1920-1970; gute Kenntnisse einer der Sprachen Südosteuropas.

Die Universität Wien strebt eine Erhöhung des Frauenanteils insbesondere in Leitungsfunktionen und beim wissenschaftlichen Personal an und fordert deshalb qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Frauen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig aufgenommen.

Beschäftigungsort: Wien
Beschäftigungsausmaß: 100 %
Bezahlung: nach - Säule 1 - (ca. 23.600 ? Brutto pro Jahr; vgl. hier)
Zeitraum: 3 Jahre; Beginn ehestmöglich
Bewerbungsschluss: 31. Oktober 2006; Bewerbungen mit einem Exposé des Dissertationsprojekts (max. 5 Seiten) und den üblichen Unterlagen (vgl. Hinweise für BewerberInnen; Notwendige Unterlagen: Bewerbung) erbitten wir unter der Kennzahl FSP 2006/5/AC an:

Universität Wien Personalwesen und Frauenförderung
Personalabteilung
Dr. Karl Lueger-Ring 1
A-1010 Wien

Weitere Informationen über das Projekt finden Sie im Anhang und auf der Homepage des Instituts für Zeitgeschichte. Nachfragen erreichen uns unter irene.maria.leitner@univie.ac.at (ab 26.09.2006) und unter carl.freytag@gmx.de.

Wir weisen auch auf die Ausschreibung im Personalmitteilungsblatt der Universität Wien hin.

Projektbeschreibung: Zu den einflussreichsten nichtstaatlichen Institutionen der Raum- und Wirtschaftsplanung in Mitteleuropa in der Zeit zwischen dem Ende des Ersten und dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte der 1925 in Wien gegründete und 1930/31 von seiner Deutschen Gruppe in Berlin übernommene Mitteleuropäische Wirtschaftstag (MWT).

Die hier entwickelten wissenschaftlich basierten Strategien zur europäischen Raum- und Wirtschaftsordnung waren von der Vision eines starken Mitteleuropa geleitet und zielten darauf ab, den "Kernländern" Deutschland und Österreich, deren Vereinigung angestrebt wurde, als "Ergänzungsraum" die Länder Südosteuropas (insb. Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien und Griechenland) zuzuordnen, die einerseits Ressourcen (Agrarprodukte, Erze) bereitstellen, andererseits aber als Absatzmarkt für deutsche und österreichische Industrieprodukte dienen sollten.

Ziel des Forschungsvorhabens, das wissenschaftshistorische Untersuchungsansätze mit wirtschafts-, sozial- und politikhistorischen Fragestellungen verbindet, ist zunächst, die Generierung des Planungswissens zu rekonstruieren, aus dem der MWT seine raumordnerischen und wirtschaftspolitischen Konzepte entwickelte. Diese Konzepte sollen sodann im Hinblick auf ihre Wechselwirkungen mit den politischen und militärischen Entwicklungen in der Region analysiert werden. Die vom MWT angeregten und beeinflussten personellen und institutionellen Verflechtungen in Südosteuropa mit ihrem Netz von Zweigfirmen, Niederlassungen, Kapitalinvestitionen, Geschäftsbeziehungen und Standortsicherungen sollen als Schritte der praktischen Umsetzung rekonstruiert und auf ihre etwaigen Effekte auf die weitere Strategieentwicklung hin befragt werden.

Die Wirkungsgeschichte der unter dem Dach des MWT entwickelten Raumordnungskonzepte soll dabei über die Epochengrenze von 1945 hinaus weiterverfolgt und daraufhin überprüft werden, inwieweit sich in aktuellen Strategien der Europapolitik, besonders der EU-Erweiterung nach Südosteuropa, historische Kontinuitäten widerspiegeln.

Für die Bearbeitung des zentralen Themenkomplexes der Raum- und Wirtschaftsplanung im Hinblick auf die Konstruktion Südosteuropas als "Ergänzungsraum" wird eine Postdoc-Stelle eingerichtet (Dr. habil. Carl Freytag). Im Rahmen einer Dissertation soll als wichtiger Aspekt unserer Fragestellungen die Rolle der Bevölkerungswissenschaften bei der Raumplanung in Südosteuropa in der Zeit 1920-1970 erforscht werden. Teilaspekte, wie die Rolle der Agrar- und Ernährungswissenschaften bei der Raumplanung in Südosteuropa, die Erforschung und Ausbeutung der dortigen Erzlager, das Verhältnis lokaler Strukturen zur Großraumplanung, die kartographische Repräsentation von Kernländern und Ergänzungsräumen, Alfred Sohn-Rethels nationalökonomische Analysen 1931-1936 und der utopische Gehalt der Raumplanungen des MWT sollen von Gastforscher/inne/n während 3- bis 6-monatiger Aufenthalte in Wien untersucht werden.


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