Paralipomena - Part 8

posted by hoefi on 2005/07/06 21:02

[ Paralipomena ]

Gestern erreichte mich eine Meldung, die mich auf den ersten Blick zu begeistern wusste: Die Central and Eastern European Online Library bot ihre Dienste an – und wenn man selbst täglich "die Wissenschaft ins Netz" zu bringen trachtet...

(denn nichts anderes, werte Leserinnen und Leser, tut die Redaktion von "Kakanien revisited" mit großer Begeisterung und ebensolchem Erfolg), dann freut man sich über all jene, die ihr redliches Bemühen dem gleichen Zweck zu widmen scheinen. Allein: Der zweite Blick macht sicher, und dieser fiel auf einen Satz, der meine anfängliche Freude jäh trübte:

Als Kunde von CEEOL haben Sie stets Zugriff auf sämtliche Dokumente. Falls Sie ein individuelles Benutzerkonto eröffnen, können Sie stets aus dem gesamten Archiv auswählen, was Ihrem persönlichen Interesse entspricht und für Ihre aktuelle Arbeit notwendig ist.
Keine Spur von "Open access" also – bei der C.E.E.O.L handelt es sich um ein kommerzielles Unternehmen, das seine Existenz folgendermaßen begründet:
The unreliable availability of Eastern European publications in print and online format is well known and therefore we are proud to present a consistent digital collection that also offers the advantages that come with the technology: search facilities by keyword, title, author, country, domain, and language, reliable and organized content, offering superior research tools.
Auch wir, verehrte LeserInnen und Leser, sind außerordentlich stolz auf unser Angebot (das im Übrigen doch ganz wesentlich durch die Qualität der bei uns eingereichten Beiträge erreicht wird – es ist das alte Spiel vom Geben und Nehmen, auch "Tausch" genannt – herzlichen Dank, geschätzte Beiträgerinnen und Beiträger!) – und wir verstehen daher voll und ganz dieses weitere Zitat:
Our library includes university publications of different profiles (sociology, philosophy, theology, literature, philology, European studies, history, politics), research reports and issue papers, as well as cultural magazines covering poetry, reviews and literature, as well as a collection of over 5000 commented web links from Eastern and Central Europe.
Wir hätten es nicht schöner ausdrücken können! Und doch: Was jetzt folgt, ist dann doch ein wenig anders als das, was Sie, hochverehrte Leserinnen und Leser, von "Kakanien revisited" seit Jahr und Tag gewohnt sind:
Organizations (universities, libraries, NGOs) are diverse and have different needs, funding structures, and
governance. Therefore, C.E.E.O.L. is based on a business model that intends to meet the diverse needs
of educational organizations and therefore we would like to offer interested organizations a choice
between two flexible pricing models that also offer advantages for consortium arrangements.
Wer wissen möchte, was der Spaß kostet, der klickt ganz einfach hier.

Wer sich dann wieder ein wenig erholen will und echten, wahren, guten "Open Access" genießen möchte, der/die klickt dann wieder hier.
Und wer dann noch wissen möchte, wem wir alle das für absolut alle (!) kostenlose Service des freien Zugangs zu verdanken haben, der/die dankt dem bm:bwk, das uns (seit Jahr und Tag übrigens) finanziell fördert; sowie der Uni Wien, die uns (und zwar eigentlich schon länger, ist sie doch unsere "Alma mater") fördert und unterstützt - sowie all unseren Leserinnen und Lesern, die uns ständig wachsende Zugriffszahlen bescheren, und all unseren Beiträgerinnen und Beiträgern, die uns eine ständig wachsende, jederzeit für jede und jeden frei zugängliche (!) Datenbank an wissenschaftlichen Beiträgen, Essays, Veranstaltungsmeldungen, CfPs, Materialien usw. usf. bescheren. (Und, nur soviel sei verraten: Es ist eigentlich nicht die angebliche "unreliability", die heutzutage die Nutzung von wissenschaftlichen Printmedien so erschwert, sondern leider sind daran auch die sinkenden Wissenschaftsbudgets schuld, die ganz grundsätzlich die Publikationsmöglichkeiten gerade auch für junge WissenschaftlerInnen verringern!)

Wer sich ganz grundsätzlich über "Open Access" informieren möchte, der schaue nach im Editor’s Blog auf Kakanien revisited (mit allen Follow-Ups), und wer sich an einer Diskussion zu diesem sicherlich ergiebigen Thema beteiligen möchte, das uns alle immer mehr angeht, der/die klicke doch bitte auf den "Reply"-Button unten - und lasse seiner Meinung freien Lauf!

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