Kosova-o - Part 48

posted by julia on 2007/02/06 21:56

[ Kosova-o ]

New food for the analysts and journalists who focus on Russia's position in the Kosovo status process: Russia's Foreign Minister Lawrow said in a Spiegel interview that it was not a good idea to have a vote in the UN Security Council on a solution not acceptable for Serbia, but that President Putin never said Russia would use its veto (Reuters). Cf. also M. Martens (far-fetched?) theories on Russia's interests in Serbia:
Die dritte Säule der serbischen Politik ruht weder auf dem Recht noch auf der Macht der Vergangenheit. Ihr Sockel ist solider: Belgrad kalkuliert mit der Macht der Gegenwart und setzt auf ein russisches Veto gegen einen Plan zur Unabhängigkeit des Kosovos. Doch es scheint möglich, dass Russland Serbien eher dann enger an sich binden kann, wenn es die Unabhängigkeit des Kosovos nicht verhindert, die heimlich geduldete Abtrennung der Provinz dabei aber als ein Werk des Westens darstellt - was sie letztlich ja auch wäre.
Unter Präsident Putin, der seinen Landsleuten das in den neunziger Jahren verlorene Selbstvertrauen in hohen Dosen wieder injiziert hat, ist Russland auch auf dem Balkan damit beschäftigt, verlorenen Einfluss zurückzugewinnen. Wie in anderen Weltgegenden ist die Energiepolitik das auffälligste Mittel dazu. Zu den wichtigsten Vorhaben Russlands auf dem Balkan gehört der Bau einer Ölleitung vom bulgarischen Schwarzmeerhafen Burgas bis zur thrakischen Stadt Alexandroupoli an der griechischen Ägäisküste. Doch auf Bulgarien, den einst treusten Vasallen in der Region, ist nach dem EU-Beitritt des Landes aus Moskauer Sicht kaum noch Verlass, selbst wenn alte bulgarisch-russische Verbindungen, gerade beim Militär und in den Geheimdiensten, noch bestehen.
Der serbische Weg in die EU scheint dagegen derzeit unabsehbar weit zu sein. Ein dem Westen entfremdetes Serbien könnte schon aus Mangel an anderen Möglichkeiten jene enge Bindung an Russland suchen, die der in Den Haag einsitzende Nationalistenführer Seselj seit Jahren fordert. Die Gleichung ginge allerdings nur auf, wenn sich Serbien nach der Unabhängigkeit des Kosovos tatsächlich innenpolitisch radikalisierte. Das könnte vorübergehend auch geschehen. Mittelfristig aber ist das Gegenteil zu erwarten.

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