[ Bosnien | Bosnia ]

Seit längerem schon widmet sich der Literaturwissenschaftler aus Perugia dem Wirken und Schaffen Robert Michels, der in seinen Reisetagebüchern, Novellen und Filmen einen Wissenraum Bosnien-Herzegowina kreiert, mit einer eigenartigen Didaktik.

Was der ehemals in Bosnisn stationierte Offizier über Land und Leute weiß, darüber möchte er einerseits erzählen, die Besonderheiten bekannt machen, andererseits aber würde er es lieber für sich behalten. Sein Schreiben unterliegt dem Dilemma der Unentscheidbarkeit, wer des Wissens würdig ist. Grundsätzlich hält die belehrend-abwehrende Erzählhaltung, so Concetti eigentlich niemanden für würdig: Der Tourist ist nicht kulturell feinfühlig.

Dennoch aber strukturiert Michel Text und Bildmaterial so, dass gereist werden muss, um "das Echte" und das Ganze zu sehen. Die Ausschnitte, die er in wechselnden Medien mit variationsreichen narrativischen Perspektivierungen anbietet, verlangen danache, durch physische Gegenwart und aktualisiertes Sehen ergänzt zu werden. Insofern bewesit sich Michel nicht nur durch die nacherzählte Fahrt als Führer, sondern auch als medial versierter Reiseleiter.