Die Arbeitswelt im Wandel - Part 8
[ Die Arbeitswelt im Wandel ]
Innovation ist möglich! Hoch erfreut las ich die Ankündigung des interkulturellen Arbeitskreises Transkulturelle Medizin, Migration und Gesundheit bei idw.Der FB Medizin an der Uni Gießen hat den Arbeitskreis ins Leben gerufen, was umso erfreulicher ist, als gerade die hessischen Mediziner/innen wegen steigender Arbeitszeiten und sinkender Löhne protestierten und streikten. Erfreulich ist, dass die vielfach belasteten Mediziner/innen dennoch für Innovationen "sanfter" Art, wie es eine Zusatzausbildung und das Erlernen einer neuen Sensibilität für kulturelle Fragen erfordert, offen sind.
Der Arbeitskreis umfasst verschiedene Bereiche: Lehre, Forschung, Weiterbildung, Krankenversorgung und Beratung, wobei die interdisziplinäre (zwischen Medizin, Kultur- und Sozialwissenschaften) und interprofessionelle Zusammenarbeit (zwischen ärztlichem Personal, Pflege- und Sozialdiensten). Damit zielt der Arbeitskreis nicht nur auf eine neue interkulturelle Sensibilität und interdisziplinäres Wissen, sondern verändert explizit die Arbeitswelt und implizit das vorherrschende Bild von der Medizin: Der (kranke) Körper tritt nicht mehr kontextlos und universal in den Blick, sondern wird als kultureller Körper erfahren.
Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass an dem neuen Projekt u.a. die Psychosomatische Klinik und die Türkisch-Deutsche Gesundheitsstiftung e.V. Gießen mitwirken. Im Rahmen des kulturell geprägten (kranken) Körpers wird ohne Zweifel der Psychosomatik und "Soziosomatik" eine wichtige Rolle zukommen, denn die neue und fremde Disziplinierung des Körpers in der Gastkultur hinterlässt eigene Spuren und kann sehr wohl "krank" machen.
Sprecher des Aarbeitskreises TkMMG der Universität Gießen sind Dr. med. Ahmet Akinci und Dr. med. Michael Knipper. Weitere Informationen finden sich hier.
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