Bücher | Books - Part 11

posted by usha on 2005/08/03 11:15

[ Bücher | Books ]

Um Bücher, Bücher und Bücher geht es bei der virtuellen Bibliothek readme:cc - Bücher für die Zukunft.

Die Bibliothek ist ein Projekt, das aus dem hier rezensierten Projekt "Schreiben am Netz" und dessen Vorgänger "Lesen am Netz" hervorgegangen ist. Die Projektleitung liegt bei Walter Grond, beteiligte Institutionen sind P&S Melk, das Institut d’Allemand d’Asnières an der Sorbonne Nouvelle Paris und das Collegium Budapest.

Die Idee der virtuellen Bibliothek readme.cc ist entstanden aus dem Bedürfnis, ohne falsche Scheu zwischen Buch- und Internetkultur zu vermitteln. Literaturbetrieb und E-Communities sollten auf einem gemeinsamen Feld zusammengedacht werden, um zu zeigen, dass sich Individualismus und Gemeinschaftsbildung seit je her nicht widersprechen: Der intimen Lektüre eines Buches folgte immer schon der Austausch mit anderen Lesern.

Hier liegt eines der seltenen Internetprojekte vor, das sich zu Recht das Attribut "interaktiv" zuschreibt, denn ohne User/innen, die Lust am eigenen Gestalten und Interaktivität haben, läge das Projekt lahm. Es handelt sich nicht um Seite, die einfach gelesen werden kann, die schlicht Dinge konsumbereit vorlegt. Es geht darum, dass die User/innen sich ihre eigene Bibliothek zusammenstellen, dass sie von auf der Seite vorgestellte Büchern sich ihre Lieblingslektüre "ausleihen" und sie in ihrer persönlichen Bibliothek versammeln. So entsteht ein dichtes Netzwerk an "Leihverkehr" und einander fremde Personen treten miteinander in Verbindung, tauschen Leseerfahrungen, -wünsche, -anregungen etc. aus.

Dafür wird mit Gewinn mit einem anderen alten Gebot des Internet gebrochen: Die Bücherseiten, die Bibliotheken sind nicht etwa anonym, sondern personalisiert, zu den Büchern gesellt sich ein/e konkrete Leser/in mit einem Foto. Über die Bücher entsteht ein Personenumriss, - "sag mir, was du liest, und ich sehe, wer du bist". So nährt dieses Projekt nicht nur die Lust am Lesen und Schreiben/Kommentieren, sondern auch die Neugier an Personen und ihren Bibliotheken. Ein schönes Gegenprojekt zu der "Bibliothek der ungelesenen Bücher" oder einem der verschwiegen-bekannten Grundsätze der Literaturwissenschaft, "ich habe es zwar nicht gelesen, aber darüber geschrieben".

Die Seite liegt in deutscher, englischer, französischer und ungarischer Sprache vor. Viel Spaß beim Surfen, Aus- und Verleihen und gegenseitigen Kommentieren Ihrer Lieblingsbücher! Nicht vergessen werden sollte auch der weiter existierende, ähnlich gebaute Literarische Salon house über das fremde und die peripherie.


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