Präsentation - Presentation - Part 7

posted by SHorváth on 2006/04/12 20:57

[ Präsentation - Presentation ]

Im Programm des Festivals goEast, das im Städtchen Wiesbaden alljährlich als ein variationsreich angelegtes Kinoereignis mittel- und osteuropäischer Filmkunst - mit Fokus auf cineastische Novitäten, wie auch auf filmhistorische Kostbarkeiten und Raritäten - zelebriert wird und das mit dem gestrigen Tag zu Ende gegangen ist, konnte man auch heuer wieder eine Menge an Wissenswertem erfahren.
So erfolgte beispielsweise die Bekanntmachung des moldauischen TV-Kunstmagazins Alte Arte, welches auch die diesjährige offizielle Festivaldokumentation übernahm. Alte Arte, das sich in seiner Funktion als Vermittler zeitgenössischer Kunst an ein möglichst breites Publikum wenden will, wurde bereits als eine Sendereihe konzipiert, die seit Jänner 2005 an jedem zweiten Samstagabend im Staatlichen Fernsehen TV Moldova ausgestrahlt wird. Diese entsteht in enger Kooperation und im Austausch mit Redaktionen in Rumänien, der Ukraine, in Bosnien und Herzegowina und in Deutschland und arbeitet mit internationalen Film- und Medienfestivals zusammen.

Mit dem heurigen Festival startete goEast erstmals eine Special-Reihe, welche jedes Jahr ein Filmarchiv aus Mittel- oder Osteuropa mit einer eigens zusammengestellten Filmrolle vorstellen wird. Diesmal wurde das Jugoslovenska Kinoteka (Jugoslawisches Filmarchiv) präsentiert, das eine Archivauswahl aus der Belgrader Sammlung, die zu einer der bedeutendsten der Region zählt, zur Schau brachte. Das 80 min. Screening umfasste den ersten ethnografischen Film des Balkans, EINE SERBISCHE LANDHOCHZEIT von 1911, sowie beeindruckende Luftaufnahmen von 1912, wie auch den letzten in Jugoslawien gedrehten Cinemascope-Film BERENICE – STÄRKER ALS DER TOD von 1990, eine Horror-Oper nach Motiven E. A. Poes. Zu sehen gab es außerdem das antistalinistische Ballett DAS GEHEIMNIS VON SCHLOSS IB von 1951, die GESCHICHTE EINES TAGES von 1941 und die seinerzeit wegen ihres mangelnden Respekts vor Titos Maiumzügen verbotene PARADE von 1962.

Krzysztof Kieślowski – Spuren und Erinnerungen ist eine Ausstellung zum Leben und Werk des vor zehn Jahren verstorbenen polnischen Regisseurs. Diese kann nun, nachdem es beim Festival eine ausgewählte Filmreihe zu seinem Schaffen gab, bis zum 7. Mai 2006 im Museum Wiesbaden besichtigt werden. Eine Sammlung von Schwarzweißfotografien mit dem Titel "Aus der Stadt Łódź", die der Regisseur während seines Studiums an der Filmhochschule aufgenommen hatte, wird hier in den Mittelpunkt gerückt. Porträtfotos sowie zahlreiche Filmplakate erweitern den Überblick über Kieślowskis künstlerische Entwicklung.


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