Veranstaltungen - Conferences - Part 8

posted by SHorváth on 2005/10/19 22:09

[ Veranstaltungen - Conferences ]

Lachen ist stärker als Haß
Filmkomödien über die Shoah

Mit diesem Titel lädt das Jüdisches Institut für Erwachsenenbildung in Wien zu einer Veranstaltungsreihe, ab morgen beginnend, ein.
Doch das ist nicht alles - sowohl Lectures zum Thema Judentum und Film als auch eine Jüdische Filmwoche kommen hier zur Ankündigung.

NACHTRAG: Literaturempfehlung!!!
    Seit Charlie Chaplins "Der große Diktator" und Ernst Lubitschs "Sein oder Nichtsein" haben Filmemacher immer wieder versucht, dem Grauen, dem unendlichen Leid der Shoah, der angstvollen Erinnerung mit Humor, Ironie und Lachen zu begegnen. Doch kann man über Auschwitz lachen, sind befreiende Emotionen eine richtige Antwort auf die Probleme einer adäquaten Erinnerung? Diese und andere Fragen versuchen Dr. Eleonore Lappin (Institut für Geschichte der Juden in Österreich, St. Pölten) und Prof. Dr. Frank Stern (Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien) in dieser Reihe mit zahlreichen Ausschnitten aus Spielfilmen von den Vierzigerjahren bis heute zu beantworten.
20. Oktober 2005
Univ. Prof. Dr. Frank Stern
Die kulturelle Rache: Auslachen und Bloßstellen
Mit Filmbeispielen aus sechs Jahrzehnten

27. Oktober 2005
Dr. Eleonore Lappin
Die heitere Illusion gegen das Grauen
"Das Leben ist schön" und "Zug des Lebens" - ein Vergleich


24. November 2005
Univ. Prof. Dr. Frank Stern
Ernst Lubitsch: "Sein oder Nichtsein"
Nach einer Einführung wird der Film in Gesamtlänge gezeigt


Die Veranstaltungen finden jeweils um 18.00 Uhr am Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung, Praterstern 1, 1020 Wien, statt, Karten kosten € 6,-, Infos und Anmeldungen unter office@jud-institut-wien.at mit der Kursnummer: HV12.



Im Rahmen der im Votivkino gehaltenen, vom Institut Pitanga monatlich organisierten Lectures wird am 23. Oktober um 11 Uhr das thematische Feld: Der "jüdische Blick" von der Leinwand. Identitätsbegierden von Kamera und
Zuschauer
von Dr. Frank Stern untersucht.

Anschließend wird der Film DIEU EST GRAND ­ JE SUIS TOUTE PETITE, Regie: Pascale Bailly, Mit: Audrey Tautou, Edouard Baer, u. a. Frankreich
2001, OmeU vorgeführt.
    Mit 20 stellt Michèle (Audrey Tautou) fest, dass sie ihr Leben ruiniert hat. Sie macht mit ihrem Freund Bertrand Schluss und geht eine Liaison mit dem Tierarzt François ein, der sich von der Unvorhersehbarkeit ihres Verhaltens angezogen fühlt. Michèle versucht ihrem Leben durch die Ausübung verschiedener Religionen einen Sinn zu geben. Als sie entdeckt, dass François Jude ist, beschließt sie, zum Judentum zu konvertieren - sehr zum Erstaunen des Tierarztes, dem Religion nichts bedeutet. Aber Michèle hofft,
    dass die Bekehrung zum Judentum direkt zur Hochzeit führt.


Die 13. Jüdische Filmwoche Wien wird vom 3. bis zum 17. November ebenfalls im VOTIVKINO sowie im DE FRANCE veranstaltet. Unter den insgesamt 61 gezeigten Filmen (22 Spiel-, 18 Dokumentar- und 21 Kurzfilme) befinden sich fünfzehn Österreich- und drei Weltpremieren. In einem Tribute to Amos Gitai werden fünf seiner Filme vorgeführt, darunter FREE ZONE (Eröffnungsfilm). Amos Gitai wird persönlich bei den Vorführungen anwesend sein. Ein weiterer Schwerpunkt gilt dem Regisseur Konrad Wolf, der heuer seinen 80. Geburtstag gefeiert hätte. Neben den Spiel- und Dokumentarfilmen zeigt die Jüdische Filmwoche auch eine Auswahl aus Abschlussfilmen israelischer Filmschulen.

Weitere Informationen finden sich demnächst auf der Site www.jfw.at


NACHTRAG

Eine Lektüreempfehlung für ein eben erst erschienes Buch sei an dieser Stelle noch anzufügen:

Der folgende Band untersucht die Entwicklung der Komik im deutschen Film vor 1945 und schenkt dabei der Rolle der jüdischen Komödianten besondere Aufmerksamkeit. Die bewusst auf Kontexte und Vergleiche ausgerichteten Beiträge fragen u.a. nach Traditionen, Spielformen, Rollenbildern und der Konstruktion des "jüdischen Humors" sowie nach den Strategien der Verfolgung durch die Nazis.

Jan Distelmeyer (Hg.): Spaß beiseite. Jüdischer Humor, "Arisierung" und verdrängendes Lachen. München: edition text+kritik, 2005, ca. 200 Seiten, zahlreiche Abb.

http://kakanienneu.univie.ac.at/static/files/28227/spass.jpg


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