Film Festivals - Part 41

posted by SHorváth on 2007/05/28 23:08

[ Film Festivals ]

Das Goethe-Institut in Belgrad führt eine Woche lang vom 31. Mai bis zum 6. Juni Cineastisches aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu den D-A-CH-Filmtagen zusammen. Weitere Vorführungen finden zudem in Kragujevac (8.-10.6.) und in Novi Sad (12.-14-6.) statt.

Es soll dies vor allem eine Einladung zu einer besonderen Filmreise sein, die durch Nebojša Popović folgende Beschreibung findet:
    Zeitspiegel
    Die Film-Musikfilm-Woche, welche die Botschaften und Kulturzentren von Österreich, Deutschland, der Schweiz und der Stadt Belgrad gemeinsam vorbereitet haben, stellt eine außerordentlich interessante Reise um die Welt in sieben Tagen dar. Diese Reise wird uns mit Hilfe bewegter Bilder und Noten zeigen, wie große Werke neben der Wirkung, die sie aus ihrer Entstehungszeit übermitteln, heute ganz andere Merkmale erhalten und eine neue Symbolik haben. In dieser Interaktion zwischen Zeit und Werk verändern sich beide in gewisser Weise, aber sie werden auch näher definiert. Das ist wahrscheinlich am besten zu sehen bei Beethovens IX. Symphonie – "Die Neunte", die immer nach denselben Noten aufgeführt wird, aber fast immer anders klingt und neue Bedeutungen erhält. So verhält es sich auch mit der Rap-Ästhetik im Film "Status Yo", in der Musikbegleitung der Stummfilme in den "The Souns of Silents" oder mit der absolut faszinierenden und befreienden Ausführung von "Sacre du Printemps" ("Frühlingsweihe") in Berlin.
    Diese Filme kamen über das Goethe-Institut in Belgrad zu uns, und an sie knüpfen die Werke an, für welche sich das österreichische Kulturforum engagiert hat und die uns in die schöpferische Realität des Zauberers des österreichischen und europäischen Films Michael Haneke einführen, weiters in das Leben von Hedwig Eva Maria Kissler, seinerzeit der schönsten Frau der Welt, berühmt unter dem Pseudonym Hedi Lamarr, wie auch in der Beziehung des Umfeldes zu dem Genie in dem Film "I am from Nowhere", in dem Einwohner des slowakischen Dorfes Mikovo ihre Verwandtschaft zu Andy Warhol nachweisen.
    Die Österreicher zeigen uns auch zwei Filme, die vom Sturz von Giganten handeln: der erste Film über den Fall (Zerfall) der österreichisch-ungarischen Monarchie und über die neue Welt, die auf diesen Ruinen entstand, und der zweite Film über den russischen Flugzeugträger "Kiew", der "Auf allen Meeren" auf seine letzte Reise geht.
    Einen Beitrag zu diesem Thema leisten auch die Schweizer mit dem dramatischen Film über das "Grounding" des schweizerischen Stolzes, der Fluggesellschaft Swissair, während uns der provokative Lionel Baier nach Osteuropa führt, auf der Suche nach den Wurzeln seiner Helden.
    Die Schweizer zeigen auch einen der besten europäischen Filme für Jugendliche "Mein Name ist Eugen" in dem Wissen und Geld stecken, die sowohl der Kunst wie auch dem Vergnügen des Publikums dienten.
    Die gesamte D-A-CH-Geschichte rundet irgendwie "Vitus" ab, ein romanisches Drama über ein kleines Genie, das mit der brutalen Welt der Erwachsenen kollidiert.
    Dies ist also ein Festival, das uns flüchtige und allzeit gültige Größen aufzeigt, welche, jede auf ihre Art, mit der Menschheitsgeschichte verwoben sind. Es ist also an uns, verzaubert von diesen Filmen, die Grenzen unserer Leben abzutasten und sie für einen Augenblick wenn schon nicht besser so doch schöner zu machen. Darin liegt auch der Zauber dieser Filmreise im Saal des Kulturzentrums der Stadt Belgrad von 31. Mai bis 06. Juni.

Ort, Zeit sowie Inhaltsangaben zu den gezeigten Filmen sind auf der Homepage des Belgrader Goethe-Instituts detailliert angeführt, wobei ich zugleich deren Besuch (mit Dank für den Hinweis von Peter Plener) empfehlen möchte. Gerade erst wurde beispielsweise eine spannende Filmereihe vom FilmFestival Cottbus 2006 präsentiert, die mit Oleg Novković, dem serbischen Preisträger von 2006, und seinem Film "Sutra ujutru" (Morgen in der Früh) sowie mit einer Auswahl sorbischer Filme aufwartete.

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