Tschechisches Zentrum Wien

posted by SHorváth on 2008/02/17 22:36

[ Fokus: Tschechien - Focus: Czech Republic ]

Wer letzten Montag den wohl erfolgreichsten Film seit der Gründung der Tschechischen Republik Leergut / Vratné lahve, gedreht unter der Regie von Jan Svěrák (Kolja), versäumt hat (allerdings nur jene der tschechischen Sprache kundigen Filmbegeisterten), der sollte sich auf jeden Fall morgen wie auch an so manch anderen Montagen in der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien (bei freiem Eintritt) einfinden. Morgen hat man die Möglichkeit, jenen Spielfilm, der letztes Jahr auf der Berlinale lief, in Originalfassung mit engl. Untertiteln zu sehen: Grandhotel, R: David Ondříček (2006).

Außerdem bringt die Visegrad Caravan des FreshFilmFest – International Student Filmfestival bei ihrem Besuch eine spezielle Selektion aus dem Filmschaffen der vier Visegrader Länder mit. Diesmal werden Kurzfilme aus den respektiven Ländern Tschechien, Polen, der Slowakei und aus Ungarn vorgestellt und von 7.3. bis 10.3 im Nachtasyl präsentiert. Alle weiteren Informationen dazu finden sich auf der Website des Czech Centres und des Kulturklubs der Tschechen und Slowaken.

Aus dem Programm der Berlinale 2007 zum Film Grandhotel:

Das Grandhotel ist ein futuristisch in den Himmel ragender Hotelturm auf dem Berg Jested, hoch über Liberec gelegen, dem ehemaligen Reichenberg im nördlichen Böhmen, im Dreiländereck zwischen Tschechien, Deutschland und Polen. Einer, der schon seit Jahren hier oben lebt, ist Fleischman: Der Hausmeister des berühmten Hotels ist ein begeisterter Amateurmeteorologe und möchte darum dem Himmel so nahe wie möglich sein. Dreimal am Tag misst er die Temperatur, und die vorüberziehenden Wolken symbolisieren für ihn die Freiheit. Denn im Grunde empfindet er sein Dasein als das eines Gefangenen. Eigentlich träumt Fleischman davon, ein Vogel zu sein und alles hinter sich zu lassen - Liberec, das er in seinem Leben noch niemals verlassen hat; das Hotel, in dem er doch nur als Prügelknabe dient; sein ganzes erfolgloses Leben. Ein Verrückter würde sich an seiner Stelle Flügel bauen, aber Fleischman ist kein Verrückter - er näht sich einen Ballon. Längst hätte er in ihm das Weite gesucht, wäre nicht eines Tages Ilja aufgetaucht. Das schüchterne Zimmermädchen lenkt seine Gedanken zurück auf die Erde. Doch Ilja ist nicht frei, sondern führt eine unglückliche Beziehung mit Patka, einem arroganten Kellner. Und Patka denkt gar nicht daran, sie so einfach ziehen zu lassen, auch wenn sie sich zu Fleischman hingezogen fühlt ...
Neben der Liebesgeschichte ist im Film auch die Historie präsent. Jaroslav Rudiš, Autor des Drehbuchs und gleichnamigen Romans: "Ich habe wirklich zwei Jahre lang in einem hundert Jahre alten Hotel der Stadt gearbeitet und dort sehr viel miterlebt, eher unbewusst, sozusagen. In dem Hotel hatten wir ein Gästebuch, in dem waren Unterschriften von ganz verschiedenen Persönlichkeiten aus dem letzten Jahrhundert, angefangen bei Kaiser Franz Joseph über Edvard Beneš und über Adolf Hitler bis Jurij Gagarin und Karel Gott. Dass die Geschichte dieses Hotel durchweht hat, das war wirklich zu spüren und hat mich sehr fasziniert."
 
 
 
Mo. 18. Februar, 19.30 Uhr in der Botschaft der Tschechischen Republik, Penzingerstraße 11-13, 1140 Wien

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