[ Filmgeschichte - -history ]

Dem Motto folgend - Vergisst der ungarische Film seine Vergangenheit, verliert er gleichsam seine Zukunft - ging erstmalig ein Portal für Ungarische Filmgeschichte online.
 

www.filmtortenet.hu umfasst an die 800 Werkdaten, die die Zeitspanne zwischen 1945 und 1990 abdecken, und enthält darüber hinaus 100 digitalisierte, für das ungarische Filmschaffen markante Filmausschnitte klassischer Werke, die zu den ausführlichen Informationen das visuelle Pendant liefern. Neben der Möglichkeit einer gezielten Datenrecherche nach Filmen und Künstlern findet sich eine Gliederung in vier Hauptrubriken: Filmanalysen, Epochenanalysen - wobei ein Zeitbarometer zusätzlich die epochalen Abschnitte übersichtlich markiert - Porträts ausgewählter Filmkünstler sowie ein Überblick wichtiger Filmkunstgattungen verleihen dem filmischen Erbe Ungarns weit mehr als den wohlverdienten wissenschaftlichen Rahmen. Das Konzept tritt mit dem Anspruch auf, den Wert der ungarischen Filmkultur vor allem der Jugend zugänglich zu machen. In Mittelschulen wird die Website für den Film- und Medienunterricht bereits erfolgreich eingesetzt.

Dem Filmhistoriker und Co-Autor der Website Tibor Hirsch zufolge bedeutet diese für das Geschichtsbewusstsein seines Landes wichtige Umsetzung eine mögliche Ausgangsbasis für die Etablierung eines virtuellen Filmmuseums.

Die Datenbank wird kontinuierlich erweitert und das Portal mit neuen Studien und zusätzlichem Filmmaterial versehen. Noch ist sie ausschließlich in ungarischer Sprache abrufbar, und noch fehlen bedeutende Perioden der Filmgeschichte vor 1945, für die das Ungarische Filmarchiv in Budapest nach wie vor die Anlaufstelle ist. Zweifelsohne wurde jedoch ein unentbehrlicher Schritt in Richtung internationaler Erschließung ungarischen Kulturguts gesetzt und eine immense Bereicherung für Filmliebhaber vollbracht.

Quelle: www.kontextus.hu - Kultur und Wissenschaft online vom 26.04.2005