Albanisch(es) in Wien

posted by sab on 2005/10/05 15:34

[ Albanisch(es) in Wien ]

Das Kunsthistorische Museum stellt bis Sonntag, den 9. Oktober Objekte zum Thema Gjergj Kastrioti Skënderbeu (Skanderbeg) aus; da die Ankunft der Objekte bis vor kurzem durch Transportschwierigkeiten noch etwas unsicher war, findet sich dazu nichts auf der Homepage des KHM. Hier der Pressetext zur Ausstellung:

Albanien-Tage im Kunsthistorischen Museum

Wien (OTS) - Anlässlich des Besuches des albanischen
Staatspräsidenten Alfred Moisiu in Wien zeigt das Kunsthistorische
Museum eine Ausstellung zum Leben des albanischen Nationalhelden
Georg Kastriota, genannt Skanderbeg.

Am Donnerstag, dem 6. Oktober wird vom albanischen
Staatspräsidenten eine Schau mit dem Titel "Georg Kastriota
Skanderbeg (1405-1468)" im Bassanosaal des Kunsthistorischen Museums
eröffnet. Die Präsentation und eine Vortragsreihe wurden vom
Kunsthistorischen Museum gemeinsam mit der Botschaft der Republik
Albanien und dem Historischen Nationalmuseum Tirana organisiert.


Skanderbeg, eigentlich Georg Kastriota, war ein albanischer Fürst
und ist durch seine Verteidigung Albaniens gegen das osmanische Reich
zum Nationalhelden Albaniens geworden.


Er kam 1423 als Geisel an den Hof des Sultans nach Adrianopel.
Dort trat er als Angehöriger des Pagenkorps zum Islam über und
erhielt den türkischen Namen Iskender (daher sein Namen
"Skanderbeg"). 1438 wurde er von Murad II. als Beg und Wali von
Misia, Skuria und Jonima (Hauptstadt Kruja) ins heimatliche Albanien
gesandt.


Nach dem Sieg der Ungarn über die Türken 1443 nahm er die Festung
Kruja ein und fiel vom Sultan ab. 1444 vereinigte Kastriota die
albanischen Fürsten in Lezha (Alessio) zu einem militärischen,
antiosmanischen Bündnis, als dessen Oberbefehlshaber er fungierte.
Unter seiner Führung errang dieses Heer zahlreiche Siege über
osmanische Truppen.


Die Osmanen versuchten wiederholt mit riesigen Streitmächten, die
Macht von Skanderbeg zu brechen. So belagerten sie Kruja wiederholt,
ohne die Festung einnehmen zu können. Die albanischen Truppen waren
aber zu schwach, um die Türken komplett zu vertreiben, und die
erhoffte Unterstützung von anderen bedeutenden europäischen
Herrschern blieb aus.


Nach seinem Tod im Jahr 1468 wurde Skanderbeg in einer Kirche im
nordalbanischen Lezha begraben. Erst zehn Jahre danach konnten die
Türken 1478 Albanien endgültig besetzen und mehr als 400 Jahre
beherrschen. Grab und Kirche wurden von den Türken zerstört. In den
1970er Jahren wurde ein Mahnmal mit Nachbildung des Helmes und des
Schwertes von Skanderbeg erreichtet. Die Originale werden in der
Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums aufbewahrt.


In der Ausstellung, die von 5. bis zum 9. Oktober im Bassanosaal
zu sehen ist, werden Objekte zum Leben von Georg Kastriota
Skanderberg gezeigt wie sein Helm und sein Schwert aus der Hofjagd-
und Rüstkammer, Porträtmedaillons aus dem Münzkabinett sowie Ikonen,
Seidenstickarbeiten und Waffen aus dem Historischen Nationalmuseum in
Tirana.


Am 6. Oktober finden ab 16 Uhr Gespräche und Vorträge zu folgenden
Themen statt:


"Die Türkenabwehr auf dem Balkan im 15. Jahrhundert und die Rolle
Georg Kastriotas"

"Aspekte von Georg Kastriota Skanderbegs Heraldik"

"Die politische Situation in Westeuropa zur Zeit Georg Kastriotas und
die Gründe für die Nichtintervention der europäischen Staaten"


Um Anmeldung wird gebeten unter:

Kunsthistorisches Museum

info.pr@khm.at

Tel: 01/52524-403


Soweit ich von der Infostelle des Kunsthistorischen Museums verstanden habe, ist der albanische Präsident Alfred Moisiu allerdings krank geworden...



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This is a part of the collage 'The Black File' by Croatian artist Sanja Ivekovic, who will be represented at documenta 12 (16/6-23/9) in Kassel this year.

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