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Internationaler Kongress "Theater und Medien" von 12. bis 15. Oktober 2006 in Erlangen
Von 12. bis 15. Oktober 2006 findet in Erlangen die heurige Jahrestagung der Gesellschaft für Theaterwissenschaft e.V. zum Thema "Theater und Medien" statt. Die Tagung, an der über 90 internationale Kultur- und TheaterwissenschafterInnen teilnehmen werden, wird vom Institut für Theater- und Medienwissenschaft (ITM) der Universität Erlangen-Nürnberg veranstaltet. Ziel ist eine interdisziplinäre Auseinandersetzng mit dem aktuellen Diskurs zum Thema der

"gegenseitige[n] Beeinflussung von Theater und (neuen) Medien [...]. Dabei geht es nicht
nur um die Nutzung audiovisueller Medien auf der Bühne, sondern auch umgekehrt um die Präsentation
von Theater in Film, Funk, Fernsehen und Internet. Bei allen Betrachtungen bilden dabei Theatralität und Performativität den Mittelpunkt der Analyse.
Der Eröffnungsabend des Kongresses steht unter dem Motto 'Ist Theater (k)ein Medium?' So lautet
auch die Frage für den mit 2.500 Euro dotierten Nachwuchspreis der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, der an diesem Abend vergeben wird. Anschließend stellen Gabriele Brandstetter,
Professorin an der FU Berlin und Leibniz-Preisträgerin 2004, und Andreas Kotte, Präsident der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, ihre gegensätzlichen Positionen zu diesem Thema vor.
Prominente Fachvertreter wie die Professoren Christopher Balme, Erika Fischer-Lichte und Hans
Thies-Lehmann werden als Vorsitzende die Leitung einzelner Panels übernehmen.
Klemens Gruber aus Wien und Ulrike Haß aus Bochum werden Ihre Hörer auf einen Streifzug durch
die Theatergeschichte sowie 'das intermediale Jahrhundert' mitnehmen. Mit dem 'Theater als Online-Businnes' und dem 'Einfluss von Computersoftware auf Inszenierungen' setzen sich vier Wissenschaftler aus Dresden und Erfurt auseinander. Und Serap Erincin aus New York sowie Professor Johan Callens aus Brüssel referieren über die New Yorker Wooster Group, die immer wieder mit ihrem kongenialen Medieneinsatz verblüffen.
Berühmt für seinen Einsatz neuer Medien ist auch der Wiener Klaus Obermeier, dessen Sacre du
printemps gerade auf dem Ars-Electronica-Festival in Linz Premiere hatte.
In einem Plenarvortrag im Erlanger Markgrafentheater wird er Einblicke in seine Arbeit gewähren: 15 Jahre interaktive Tanz-,
Musik- und Theaterperformances.
Einen Spagat zwischen Kunst und Wissenschaft versuchen gleich mehrere KongressteilnehmerInnen
aus Bern, Exeter, Köln und Melbourne: Unter dem Motto 'Praxis as Research' präsentieren und
reflektieren sie ihre eigenen theatralen Arbeiten aus den Bereichen Musiktheater und Performance.
Den Schwerpunkt der wissenschaftlichen Auseinadersetzung bildet der Begriff der Intermedialität, den u.a. Professor Jean-Marc Larrue aus Montréal, die Romanistin Irina Rajewsky aus Berlin und Chiel Kattenbelt aus Utrecht reflektieren. Letztere werden zum Abschluss des Kongresses in einem Forum, moderiert von Prof. Kay Kirchmann, über den 'Nutzen und Nachteil des Medienbegriffes für das Theater und die Theaterwissenschaft' diskutieren.

Bei so viel erhellenden Vorträgen darf es auch mal düster werden, etwa wenn die Doktorandin Eva
Krivanec aus Wien die multimediale Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg ins Visier nimmt oder sich Matthias Warstat von der FU Berlin mit der 'Medialität des Terrors' und dem 'Theater und Fernsehen im Umgang mit dem 11. September 2001' beschäftigt.
[...]
Den 'Bühnentod im Film' untersucht
der Mainzer Filmwissenschaftler Thomas Klein, während Stefanie Diekmann aus Frankfurt/Oder die
Topologie des Theaterfilms ins Auge fasst und ihre Hörer 'Behind the scenes' (ent)führt.
Hinter die Fassaden von Film und Theater können freilich nicht nur Theater- und Medienwissenschaftler schauen.
Zu dem Kongress sind Studierende, Theaterschaffende und Kulturwissenschaftler
genauso eingeladen wie interessierte Bürgerinnen und Bürger."

Gebühr für den 4-tägigen Kongress: 90 Euro, ermäßigt 30 Euro; Tagestickets sind möglich


Kontakt
Stefan Bläske
Institut für Theater- und Medienwissenschaft
Bismarckstraße 1, D-91054 Erlangen
Tel.: +49 / (0)9131 / 69 78 06
Mail: kongress@theater-medien.de
www.theater-medien.de