[ European Off Network ]

Präambel des European Off Network
Auszüge aus dem Arbeitsprogramm des 2005 gegündeten European Off Network

DAS PROJEKT

Das EUROPEAN OFF NETWORK ist ein Netzwerk freier Tanz-, Performance- und Theaterschaffender auf europäischer Ebene, das von der KünstlerInnenperspektive ausgeht.
Im Juni 2005 gab es das erste Treffen dieses Netzwerkes in Österreich, das von der IG freie Theaterarbeit organisiert wurde. Über zweihundert Theaterschaffende aus dreißig europäischen Ländern haben an diesem Treffen teilgenommen und offiziell dieses Netzwerk gegründet.
Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass den kleinen Theatergruppen die Mittel und Strukturen fehlen, im eigenen Land und noch viel mehr auf europäischer Ebene präsent zu sein und miteinander zu kommunizieren.
Ein großes Ziel und Bedürfnis ist es eine politische Lobby jeweils national sowie auf europäischer Ebene aufzubauen. Das Netzwerk will die Präsenz der freien Gruppen im eigenen Land, in Europa und international stärken und gegenwärtig machen und eine Kommunikationsplatform für diese freien Gruppen aufbauen.
Hauptziel ist damit die Schaffung eines großen europäischen Netzwerkes aller freier Theaterschaffenden.

Bereits vor zwei Jahren entwickelte die IG Freie Theaterarbeit die Idee ein Webprojekt als erstes Präsentationsmedium für freie darstellende KünstlerInnen auf europäischer Ebene zu schaffen. Ein lebendiges Netzwerk erfordert aber auch den persönlichen Austausch, die persönliche Begegnung auf internationaler Ebene durch Arbeitstreffen, Tagungen, Workshops und Vorträge.
Das Netzwerk soll eine offene Netzwerkstruktur haben mit starken PartnerInnen aus Ländern, in denen es bereits Infrastruktur durch Interessensvertretungen gibt, und andererseits vertreten durch die Keypersons in den Ländern, wo es gar nichts gibt.
Derzeit gibt es 15 Keypersons als zentrale PartnerInnen, von denen 9 aus EU Ländern kommen, die anderen aus europäischen Ländern, die nicht der EU angehören.
In 7 Ländern gibt es Interessenvertretungen für freie Theaterschaffende, die ebenfalls PartnerInnen für das Netzwerk sind.

Das Netzwerk hat seine Wurzeln im historisch gewachsenen Europa, es bezieht dennoch bewusst Länder mit ein, die nicht in der EU sind und für die es im Rahmen dieser Förderung kein Geld gibt.

ZIELE

• Nachhaltige Vernetzung freier darstellender KünstlerInnen auf europäischer Ebene;
• kultureller Austausch zwischen den einzelnen Ländern;
• Stärkung der Sichtbarkeit und der Bedeutung freier Theaterarbeit für die jeweilige Gesellschaft und für Europa;
• Aufbau einer gemeinsamen politischen Lobby auf nationaler und europäischer Ebene;
• Verbesserung des Wissens über freie in Europa tätige Theatergruppen;
• Mobilität – Stärkung der Sichtbarkeit freier Theaterarbeit national und auf Europäischer Ebene sowie Verbesserung des Möglichkeiten und Steigerung der Kontakte für Theatergruppen, um ihre Werke in ganz Europa zu zeigen;
• Steigerung der Sensibilität für das je eigene sowie für das gemeinsame europäische Kulturerbe -
• vor den Hintergrund der je eigenen Geschichte, dem eigenen Publikum u.a.m.
• Vor dem Hintergrund der internationalen stärkeren Präsenz

Dass European Off Network will ein wichtiger
"kultureller Botschafter" auf europäischer Ebene sein.

THEMEN
Das große Thema des Netzwerkes für 2006 ist die Analayse von Theater in Gesellschaften, die sich im Wandel befinden:

• Welche Funktion hat "freies" Theater auf nationaler Ebene, und welche im europäischen und im globalen Kontext?
• Bezieht es sich auf die Gesellschaft oder grenzt es sich von ihr ab?
• Sorge um Marginalisierung in einer globalisierten Eventkultur
• Beleuchtung der Theatergeschichte in den einzelnen Ländern - an welche Traditionen schließt es jeweils an, was wird als zeitgemäß, was als innovativ empfunden? – und die Bedeutung/auswirkung dieser nationalen Geschichten auf die Europa
• Gibt es und wo gibt es verbindende Elemente der einzelnen Geschichten/ Traditionen?
• Gibt es etwas Gemeinsames über nationale Kontexte hinaus?
• Welche Rolle spielen die neuen Medien im jeweiligen Land und als Bedeutung für eine stärkere Präsenz auf europäischer Ebene
• Freie darstellende KünstlerInnen als kritische Sprachrohe - welchen Stellenwert hat Randkultur auf kulturpolitischer Ebene in den verschiedenen europäischen Gesellschaften
• Gibt es eine gemeinsame Theatersprache in Europa, wie kann Theaterarbeit Sprachprobleme überwinden – spricht Theater eine andere – gemeinsame Sprache?
• Mobilität – wie kann die Mobilität der freien Theaterschaffenden und Gruppen auf europäischer Ebene gestärkt/gefördert werden?

GEPLANTE AKTIVITÄTEN

• Aufbau personeller Strukturen:
• Aufbau eines zentralen Schnittstellenbüros – Einrichtung einer zentralen Koordinationsstelle
• Key Persons in jedem Land, die zentrale Schnittstelle für ihr Land sind: keine Hierarchisierung, sondern parallele Strukturen à partizipative Struktur
• 1 großes internationales Treffen im Herbst 2006 zum Thema "Theater im Umbruch – Theater in Transition"
• 3 kleinere Arbeitstreffen der Key Persons
• 1. Treffen April 2006 in dem es darum geht, die Bedürfnisse, Wünsche, Vorstellungen und Erwartungen des Netzwerkes zu sondieren und Ziele und Inhalte herauszuarbeiten
• 2. Treffen Juni 2006 an dem der Aufbau und die Funktionen der geplanten Website besprochen werden
• 3. Treffen im Herbst 2006 am Rande des großen internationalen Treffens zum Thema Theater im Umbruch
• Aufbau einer internationalen Website
  - historische Daten zu den einzelnen Ländern / Theatergeschichte
  - Länderberichte
  - Sammlung und Verbreitung von Informationen in den Bereichen Gesetzgebung, Bildung, Medien
  - Vorstellung der einzelnen Gruppen
  - Verbreitung von Informationen über Gemeinschaftsmaßnahmen wie Termine
  - allgemeine Informationen zur europäischen Situation
  - Suchfunktion – nach Veranstalter, Festivals, anderen Gruppen
  - Glossary – zum besseren Verständnis der jeweiligen (Theater) Sprache
  - u.a.m.
• Aufbau eines Weblog als tagesaktuelles Kommunikationsforum auf europäischer Ebene

Das Netzwerk umfasst derzeit mehr als 200 Personen aus ganz Europa, die zum Großteil auch an dem ersten Treffen in Österreich teilgenommen haben. Momentanes einfaches Kommunikationsmedium ist eine Mailinglist, in der sich jederzeit jeder der Interesse hat registrieren kann. Derzeit gibt es 15 PartnerInnen, die so genannten Key Persons aus 15 europäischen Ländern, 9 davon aus EU Ländern.
Zusätzlich gibt es 7 so genannte starke PartnerInnen – Interessensvertretungen aus den Ländern, in denen es ebensolche bereits gibt.

Das Netzwerk will durch seine Lobbyarbeit auf nationaler und internationaler Ebene eine größere Sichtbarkeit der freien Theaterarbeit bewirken. Durch regelmäßige Treffen und Arbeitstreffen soll die freie Theaterszene insgesamt präsenter sein, der Aufbau eines umfassenden Webkataloges soll die Öffentlichkeitswirkung freier KünstlerInnen unterstützen und verstärken. Dadurch wird den freien darstellenden KünstlerInnen eine viel größere chance gegeben, ihre Produktionen in ganz Europa zu zeigen.
Die Einrichtung eines Weblog ermöglicht einen tagesaktuellen Austausch zwischen KünstlerInnen/VeranstalterInnen/Kunstinsteressierten/Publikum auf europäischer Ebene und fördert dadurch einen echten europäischen Dialog!

Durch Länderberichte werden die regionale, nationale und europäische Theatergeschichte bzw. historische Fragestellungen sowie die derzeitige Situation der Theaterarbeit dargestellt. Die Länderberichte sind bereits jetzt auf der webpage der IGFT zu finden, sie werden laufend erweitert und von den Key persons aktualisiert.
Die kleinen Arbeitstreffen, die die Bedürfnisse, Ziele und Inhalte des Netzwerkes herausarbeiten sollen sind ein Forum der Begegnung und Kommunikation vieler europäischer Kulturen und Länder.
Ebenso wird das große internationale Treffen, das dem Thema des europäischen Theaters in Gesellschaften im Umbrauch nachgeht ein Ort des Kennenlernens und des Dialoges vieler europäischer Kulturen auf großer Ebene.
Der Aufbau des Weblogs ermöglicht einen tagesaktuellen Austausch zwischen KünstlerInnen, VeranstalterInnen, Kunstinsteressierten und Publikum auf europäischer Ebene und fördert dadurch einen echten europäischen Kulturdialog!
Die Website ist Informationsbasis für alle freien darstellenden KünstelrInnen Europas und fördert so ebenso Dialog und Kennelernen der Kulturen.

Alle freien Theaterschaffenen Europas können im Netzwerk ein Sprachrohr finden und die Strukturen um viel präsenter in Europa zu sein.
VeranstalterInnen werden mittels Weblog und Website auf Theatergrupppen aufmerksam, deren Existenz sie bis zu diesem Zeitpunkt nichts wußten.
Durch größere Präsenz freier Theatergruppen, hat mehr Publikum/Theaterinteressierte die Möglichkeit, deren Stücke zu sehen.