Ringstraßenfront
[ Neuerscheinungen | New Releases ]
In der Schriftenreihe des Heeresgeschichtlichen Museums ist Tamara Scheers Monografie "Die Ringstraßenfront Österreich‐Ungarn, das Kriegsüberwachungsamt und der Ausnahmezustand während des Ersten Weltkriegs" erschienen.
Wien war als Reichshauptstadt die Zentrale des Krieges. An der Ringstraße waren nicht nur Ministerien angesiedelt. Das k.u.k. Kriegsüberwachungsamt, das zum Charakteristikum österreichisch‐ungarischer Kriegsführung an der Heimatfront werden sollte, operierte vom Stubenring aus. Mit dem Kriegsüberwachungsamt, das von der Mobilisierung in geringfügigen Umstrukturierungen bis zu Kriegsende bestand, versuchten das k.u.k. Armeeoberkommando, allen voran Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf, und die Regierung mit Karl Graf Stürkgh an der Spitze, den Ausnahmezustand zu kontrollieren. Offiziere und Beamte überwachten die Zeitungs‐ und Briefzensur, begutachteten Aus‐ und Einfuhrgenehmigungen, überwachten feindliche Ausländer und Spionageverdächtige sowie Gesuche Internierter um Freilassung. Die Öffentlichkeit, Presse, Parlamentsabgeordnete und das Ausland, sahen in der Tätigkeit des Kriegsüberwachungsamts den Auswuchs österreichischer Kriegsdiktatur. Obwohl als „k.u.k.“ Kriegsüberwachungsamt bezeichnet, existierte ein Einfluss kaum für Ungarn, sondern lediglich für Österreich und Bosnien‐ Herzegowina.
Erhältlich ist das Buch über:
Heeresgeschichtliches Museum Wien: j.kern@hgm.or.at oder 0043‐1‐79561‐ 10‐60220
Tamara Scheer: Die Ringstraßenfront Österreich‐Ungarn, das Kriegsüberwachungsamt und der Ausnahmezustand während des Ersten Weltkriegs. Wien: HGM 2010 (Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums 15), 210 pp., zahlreiche Ill., Preis: € 14, ISBN: 978‐3‐902551‐16‐0
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