Abstracts zum nächsten WieHN-RAUM-Termin

posted by Wladimir Fischer on 2007/12/04 23:33

[ Stadtbesetzung ]

Stadtbesetzung. Anspruch auf und Besetzung von Räumen

am Dienstag, 11. Dezember,
von 15.00–18.00
im Wiener Stadt- und Landesarchiv
Gasometer D, Kleiner Vortragssaal

Yvonne P. Doderer: Emanzipative Raumaneignung

Städtische Räume sind immer auch umkämpfte Räume – wem „gehört“ die Stadt?
Ausgehend von einer theoretischen Fundierung des Begriffs Raumaneignung im
Rückgriff u.a. auf die Theorie des Raumes von Henri Lefebvre, können
widerständische Bewegungen in die Analyse historischer und gegenwärtiger
„Stadtbesetzungen“ mit einbezogen werden. Unter welchen Voraussetzungen und
in welcher Weise können sich gesellschaftspolitische Bewegungen in urbanen
Räumen „verräumlichen“? Die Genese des „Roten Wien“ und die vom
„Austromarxismus“ geprägte, damalige Wohnungspolitik beispielsweise zeigen,
dass solchermaßen begründete Verräumlichungsprozesse durchaus produktiv zur
Stadtentwicklung beitragen können.

 

Anna Schober

»Die Stadt in ihrer Korrumpiertheit mochte sich der Herrschaft der Kartographen indes nicht unterwerfen, veränderte ihre Form nach Lust und Laune und ohne Vorankündigung und verhinderte, dass Gibrel sich in der systematischen Weise, die er bevorzugt hätte, an die Arbeit machen konnte.« (Salman Rushdie)
 
Ausgehend von einer Thematisierung der Begriffe »sozialer Raum“ und »Intervention« stellt der Beitrag dar, wie über eine Auseinandersetzung zwischen Geschäftsleuten, Architekten, Stadtplanern, Konsumentenkulturen, ethnischen Gruppen, diversen Schichten, Kunstprojekten oder Gartengestaltungen die Stadt sich in immer neuer Weise hergestellt hat. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer Geschichte dieses »Stadtgewebes« seit 1900. Die Stadtgebilde, die Moderne und Postmoderne hervorgebracht haben, werden als »unsystematische Räume« begriffen, die in strategische Schachzüge z. B. von wirtschaftlichen Unternehmen und bürokratischer Apparaturen eingebunden sind, die zugleich aber immer auch umkämpft und von anderen Gruppen (Jugendliche, Senioren, Bürgerbewegungen, politische Gruppen...) in einem neuen Vokabular ( etwa der Utopie) wieder angeeignet werden.

CVs der Impulsgeberinnen

Ankündigung des Nachmittags


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Das LBI für Stadtgeschichts-
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