Karl Schlögel zu 1989

posted by Katalin Teller on 2009/12/03 11:49

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Als Abschluss der Begleitprogrammserie zur großen Herbstausstellung "1989 - Ende der Geschichte oder Beginn der Zukunft?" in der KUNSTHALLE wien (bis 7. Februar 2010), diedie Öffnung des Eisernen Vorhangs und das Ende des Kalten Krieges als (kunst-)historisches Ereignis ins Zentrum stellt, wird der Historiker Karl Schlögel über Ameisenhändler, Kriechströme, Europa in Bewegung sprechen. Zeit und Ort: 9. Dezember 2009, 19 Uhr in der KUNSTHALLE wien, Museumsplatz 1, Halle 1, 1070 Wien (freier Eintritt).

Mit einem umfangreichen Begleitprogramm in Zusammenarbeit mit dem IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften soll der künstlerische Diskurs auf die Disziplinen von Politik, Literatur und Philosophie erweitert werden. Die Serie der Lectures wird mit Karl Schlögel, dem Autor des Buches "Terror und Traum: Moskau 1937", abgeschlossen: Der Fachmann für osteuropäische Geschichte, Karl Schlögel, geht in dieser Lecture dem Unscheinbaren nach, den molekularen Prozessen jenseits der Exaltiertheit europäischer Metropolen. Spediteure, Touristen, Finanzagenten, Leute mit Detailkenntnissen und mitunter krimineller Energie, polnische Klempner und ukrainische Krankenschwestern, sind die Subjekte, die ihn interessieren und fröhlich für die Zukunft stimmen. Ihre Biografien sind nicht spektakulär, dafür aber reell. Im Untergrund der Städte entstehen ganz neue Kommunen. Sie werden sich zu erkennen geben. Man muss den Kriechströmen der Ameisenhändler folgen, um zu sehen, was mit Europa passiert.

Moderation: Helmut Lethen, IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Konzeption: Aleš Debeljak, Professor of Cultural Studies, University of Ljubljana.

Karl Schlögel ist Historiker und Publizist. 1948 geboren, studierte er osteuropäische Geschichte, Philosophie, Soziologie und Slawistik an der Freien Universität Berlin. Zahlreiche Aufenthalte in den USA und Osteuropa in den 1970er- und 1980er-Jahren sowie Forschungsaufenthalte in Moskau (1982/1983) und Leningrad (1987) folgten. 1990 übernahm er den Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte an der Universität Konstanz und lehrt seit 1994 osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.


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