Politik, Emanzipation und ‚Minderheiten‘

posted by WFischer on 2007/05/15 16:41

[ Politik, Emanzipation und ‚Minderheiten‘ ]

CVs UND ABSTRACTS DER IMPULSREFERATE

Ljubomir Bratić und Marty Huber

am Diskussionsnachmittag

Politik, Emanzipation und ‚Minderheiten

(Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gasometer D)

Dienstag, 22. Mai von 15.00–18.00 Ziel dieses Diskussionsnachmittags ist es, gegenwärtige bzw. zeitgeschichtliche Kämpfe um Repräsentation und ihre Erforschung mit jenen historischen um 1900 in Wien zu vergleichen und Möglichkeiten auszuloten, Forschungsstrategien zu übertragen.

Ljubomir Bratić: Stuwerviertel

Der Athropologe und Etnologe Marc Augé nennt einen Raum einen Ort wenn dieser folgende Charakteristika aufweist: a) es muss ein identitäre Ort sein, b) es muss ein relationäle ort sein und c) es muss ein historische Raum sein.
Das Stuwerviertel in der Leopoldstadt in Wien entspricht solch einer Charakterisierung. Im Vortrag soll es darum gehen, entlang dieser Charakteristika des Stuwerviertels und seiner BewohnerInnen, die Frage nach der Repräsentation und Emanzipation jenseits der Verwaltungsstrukturen aufzuwerfen.
Wir können weiters das Stuwerviertel als paradigmatischen Raum verstehen, in dem sich alle wesentlichen Fragen der Demokratie (Partikularismus versus Universalismus) heutzutage verqueren. Es werden Fragen aufgeworfen, die ihre Konkretisierungen in zukünftigen wissenschaftlichen Projekten auf dem Felde der politischen und historischen Anthropologie antiziperen sollen.


Ljubomir Bratić ist Philosoph und frei Publizist. Er kuratierte in Rahmen des MOZARTJAHR 2006 gemeinsam mit Nora Sternfeld die Ausstellung Frisch zum Kampfe! Frisch zum Streite! (04.05. –11.06.2006) im Stuwerviertel.

Marty Huber: Weil drin ist, was drauf steht!

Sichtbarkeit minoritärer Positionen erscheint in vielen Fragen der
Stadtentwicklungen neues Interesse zu erwecken. Wie aber umgehen mit der Lücke,
den blinden Flecken dieser Stadt, die erst durch massive Intervention von
selbstorganisierten AktivistInnen eine Erschütterung erfährt? Der Input wird
sich kurz mit gesellschaftlichen Voraussetzungen über zwei Jahrhunderte hinweg
für die Sichtbarkeit von Lesben und Schwulen auseinandersetzen, dann den Fokus
auf eine zeitgenössische Einrichtung legen, der Rosa Lila Villa, dem Lesben-
und Schwulenhaus an der Wienzeile.

Marty Huber ist Dramaturgin, Performancetheoretikerin und queere Aktivistin. Sie studierte
Theaterwissenschaft in Wien und Performancetheorien in New York und Los
Angeles. Ihr Interesse an den Zusammenhängen zwischen Performance und Politik
mündet des öfteren in klandestinen, nomadischen Interventionen im öffentlichen
Raum. U.a. war sie Dramaturgin des 3jährigen Performance- und Netzprojektes
Multiple Choice von Fabian Chyle in Stuttgart. Neben den praktischen
Konsequenzen aus der Gender und Queer Theorie setzt sie sich gerne
Interventionen von Seiten migrantischer Kontexte aus. Seit Oktober 2005 ist sie
Sprecherin der IG Kultur Österreich.


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