Events - Termine - Part 102

posted by Angela Heide on 2007/06/15 16:40

[ Events - Termine ]

Nur noch bis 25. Juni in Paris: "Beckett" - eine Sonderausstellung im Centre Pompidou:
--- Eine Ausstellung, die weniger den biografischen Wegen als den künstlerischen und beruflichen "Dialogen" Samuel Becketts folgt, ist zurzeit im Pariser Centre Pompidou zu sehen. Die beiden Kuratorinnen Marianne Alphant und Nathalie Léger zeigen in angenehm gleichberechtigter Weise sowohl einen Teil der litarischen wie auch die Theater- und und Fernseharbeiten Becketts und haben sich zum anderen mit den Beziehungen Becketts zu seinem (persönlichen) künstlerischen Umfeld auseinandergesetzt. Die Ausstellung besticht dabei gerade in der Zurücknahme rein biografischer Kontextualisierungen und der (ohne viel Kommentar) Konzentration auf die Arbeiten und ihr ästhetische Umfeld selbst, was für "KennerInnen" einen angenehmen Freiraum und viel Atem zum Stehenbleiben, (Wieder-)sehen und -hören und "Ausstellungsstreunen" durch die knapp 4 kleinen, kojenförmig gestalteten Räume bietet, es für mit dem Schaffen Becketts weniger vertraute BesucherInnen wahrscheinlich etwas schwerer macht.
Die architektonische Lösung der Sonderausstellung ist raumbedingt daher auch etwas eng geraten, die ca. 10 kurzen Ausschnitte der französisch-, englisch- und deutschsprachigen Inszenierungen von "Glückliche Tage", "Warten auf Godot" oder "Endspiel" aus den 60er- bis zu den 80er-Jahren sind dicht aneinandergreicht; ebenso eng gedrängt sind im letzten Raum die kurzen TV-Arbeiten Becketts. Die Tonaufnahmen sind, etwa eine Originalaufnahme Becketts, ebenfalls entlang der Wand, aber auch durch Deckenbeschallungen auf je 1,5x1,5 Meter breiten Flächen (je 2 Stühle die, etwas versetzt, den "Dialog" auf mehrfache Weise ausstellungsarchitektonisch widerspiegeln) zu hören. Ein kleiner, biografisch ausgerichteter Raum zeigt neben einer "Galerie" von fotografischen Aufnahmen des Dichters eine Reihe weitere dokumentarischer Materialien in Vitrinen sowie in einer Fernsehecke Interviews von KollegInnen - soweit die Vermutung, denn die Aufzeichnungen sind leider ohne englische Unterttitel, was, ebenso wie der nicht vorhandene Katalog in englischer Übersetzung, für nicht des Französischen mächtige BesucherInnen zu den Wermutstropfen der Ausstellung zählt.
Für alle, die sich gerne auf ästhetische Spurensuchen begeben, eine feine, für das Centre vergleichsweise kleine Ausstellung über einen der größten Autoren und Dramatiker des 20. Jahrhunderts.

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