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Bei unserem WOLKE 7 Kurzfilmfestival 2005 wurde der Film LETZTE WOHNADRESSE: SCHOTTENFELDGASSE 60 zum ersten Mal gezeigt. Nach nur wenigen weiteren Präsentationen in den letzten Monaten bietet sich die Gelegenheit, die spannende Dokumentation dreier ganz junger österreichischer Nachwuchsfilmemacher zum Wiener Umgang mit der "jüdischen Vergangenheit", der hier anlässlich der Errichtung einer Gedenktafel auf sehr persönliche Weise thematisiert wurde, morgen noch einmal im Theater SPIELRAUM zu sehen.
Freitag, 26. Mai, 20 Uhr
Gastspiel / Filmvorführung
LETZTE WOHNADRESSE: SCHOTTENFELDGASSE 60

Film von Sonja Buch, Thomas Rennert und Lukas Meißel
A 2005, MiniDV, 58:30 min

In der Schottenfeldgasse 60 gab es bis zum Novemberpogrom 1938 ein jüdisches Gebetshaus. Nach mehreren Anläufen seit 1988 konnte im Zuge einer Privatinitiativen erst 2004 endlich eine Gedenktafel angebracht, um an die Opfer zu erinnern und die Geschichte des Hauses nicht ganz vergessen zu lassen. Die drei jungen FilmemacherInnen befragten im Zuge der Errichtung der Tafel zahlreiche AnrainerInnen des Grätzels, aber auch HauswohnerInnen, HistorikerInnen sowie die InitiatorInnen dieses Denkmals über ihre Kenntnisse der historischen Hintergründe und die Beweggründe und Hemmnisse bei der Errichtung der Gedenktafel.

"Nicht zuletzt konnten die Interviews zeigen, dass die Sensibilisierung hinsichtlich ethnischer Fremd-/Feindbilder nach wie vor nicht ausreichend passiert ist. Auch gibt die Tatsache, dass die Denkmalerrichtung nach fast 2 Jahrzehnten der Planung und Kontaktaufnahme von den jetzigen HausbesitzerInnen 2004 noch immer als nicht gewünscht behandelt wurde, ein trauriges Zeugnis der tabubehafteten Vergangenheitsbewältigung in Österreich (in Berlin gibt es aufgrund jahrzehntealter Tradition der Stolpersteine zumindest diese Berührungsangst nicht) - wo doch Ehrlichkeit ein tatsächliches Verzeihen und Bewältigen möglich machen kann.
Erinnern, um weitergehen zu können. - Und um wissen zu können, wohin (nicht)", so die FilmemacherInnen Sonja Buch, Thomas Rennert und Lukas Meißel.

Im Anschluss an die Vorführung laden die VeranstalterInnen zum Gespräch mit den Filminitiatoren.

Eintritt frei.

Theater SPIELRAUM
Kaiserstraße 44-46, 1070 Wien
Tel.: 713 04 60-60
Mail: office@theaterspielraum.at
www.theaterspielraum.at