< zurück

How Many Paths to Florenc? Stimulating a Central European Debate of Worker's Mobility

Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland, Nordböhmen, der Ostslowakei oder Nordengland; Arbeitskräftemangel und eine boomende Wirtschaft in München, Prag, Bratislava oder London. Vielfach bleibt Menschen in benachteiligten Regionen keine andere Möglichkeit als der Umzug in Orte, wo es Arbeit gibt. Allerdings sind Europas Arbeitnehmer trotz zunehmender regionaler Ungleichheit weitaus weniger mobil als beispielsweise jene der Vereinigten Staaten. In Reaktion hierauf hat die Europäische Kommission das Jahr 2006 zum "Europäischen Jahr der Arbeitsmobilität" erklärt. Durchgeführt und gefördert werden zahlreiche Initiativen, mit welchen die Kommission Mobilität propagieren und Anstöße zur Beseitigung von rechtlichen, ökonomischen, und kulturellen Mobilitätsbarrieren liefern möchte.

Welches sind aber die Barrieren, die einem mobileren Leben entgegenstehen?

Welche Strategien nutzen Arbeitsmigranten und Fernpendler, um diese Barrieren zu überwunden?

Welche Vorteile ergeben sich für Migranten durch die Entscheidung mobil zu sein?

Und was ist der Preis, welchen Migranten, ihre Familien und Herkunftsregionen für diesen Vorteil zu entrichten haben?

Das vom Multikulturellen Zentrum Prag, dem Zeitschriftenprojekt PLOTKI, der Prager Hochschule für Film und Fotografie FAMU und der Universität Ostrava initiierte Projekt How Many Paths to Florenc? bemüht sich, durch die Dokumentation des Lebens von sechzehn Migranten und Berufspendlern Antworten auf diese Fragen zu finden. Im Zeitraum von Juni bis August 2006 wird jeder der sechzehn portraitierten Migranten für mehrere Wochen von einem zweiköpfigen Team (Researcher und Fotograf) an Herkunftsort und Arbeitsort begleitet. Die Ergebnisse dieser Dokumentation sind Gegenstand einer Ausstellung, welche erstmals ab dem 22. November 2006 in der alten Empfangshalle des Prager Hauptbahnhofs sowie im Frühjahr 2007 in Berlin zu sehen sein wird. Weitere Projektergebnisse sind ein aufwendig gestalteter Katalog, ein eigenes Internetportal sowie die Veröffentlichung von begleitenden Analysen und Texten auf dem Webportal Migration Online.

Symbolisches Verbindungsglied aller 16 Stories ist der Prager Autobusbahnhof Florenc, welcher von den Projektinitiatoren als ein Symbol für Mobilität in der erweiterten Europäischen Union verstanden wird. In kommunistischer Zeit lediglich eine Station für den innerstaatlichen Busverkehr, hat sich Florenc seit 1989 zu einem bedeutenden Schnittpunkt von Migrations- und Pendlerströmen zwischen Ost und West verwandelt. Die Station ist Tag für Tag Start- und Zielpunkt für Dutzende internationaler Buslinien, welche Prag mit so unterschiedlichen Städten wie Amsterdam, Bukarest, Berlin, Chust (Ukraine), London, Lviv, München oder Vilnius verbinden.

Bei der Auswahl von Migranten und Geschichten war das Ziel nicht die Suche nach besonders spektakulären Beispielen mobiler Lebensstile, sondern vielmehr die Dokumentation des alltäglichen Lebens "normaler" Migranten zwischen Heimatort und Arbeitsstätte. Dennoch sind die 16 Geschichten, welche im Mittelpunkt der Ausstellung How Many Paths to Florenc? stehen, nicht weniger vielfältig als die von Florenc erreichbaren Destinationen.

Weitere Projektpartner:

FAMU (Department of Photography, Prague)
Ostrava University (Department of Social Geography and Regional
Development/Faculty of Sciences)
EURES (European Employment Services) Czech Republic
Counseling Center for Citizenship, Prague
Faculty of Humanities at Prague Charles University
N-Ost

Das Projekt ist Bestandteil der Aktivitäten zum "Year of Workers' Mobility" und wird durch die Europäische Union und den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds finanziert.

Nähere Informationen stehen hier zum Download bereit.

Kontaktperson:
Jakob Hurrle (research@mkc.cz)


mise@mkc.cz
Link zu Website oder Homepage: www.migrationonline.cz
CSS is validValid XHTML 1.0 TransitionalLevel Double-A conformance icon,
          W3C-WAI Web Content Accessibility Guidelines 1.0