Titel

Netzwerk und Erkenntnismacht

Autoren

Kristóf Nyíri,  Budapest

Der Vortrag versucht entlang zweier Dimensionen eine Erkenntnisphilosophie von Netzwerken aufzubauen: Erstens entlang der Dimension des erkennenden Subjekts, wobei etwa vom wissenschaftlichen Briefwechsel des Pierre Bayle im 17. Jahrhundert bis zu den heutigen, insbesondere von Diana Crane und László Babai analysierten Forschungsnetzwerken an einer Reihe von Beispielen bewiesen werden soll, dass die überwiegende Mehrzahl von denen, die in den Wissenschaften tätig sind, nicht unmittelbar miteinander, sondern durch die Vermittlung von einzelnen wenigen führenden Gestalten vernetzt sind. Während der Persönlichkeitstyp des vernetzten Individuums zunehmend vorherrschend wird, ist Erkenntnismacht keineswegs homogen im Netz verteilt. Zweitens soll eine Untersuchung entlang der Dimension des anzueignenden Erkenntnisstoffes erfolgen und gezeigt werden, dass spätestens seit dem 18. Jahrhundert das menschliche Gesamtwissen, wenn überhaupt, als solches nur in einer vernetzten Struktur dargestellt werden kann. Für eine solche Darstellung bietet heute das World Wide Web ein vielversprechendes Instrument. Der Vortrag schließt mit einer Beschreibung des sich im Aufbau befindenden Projekts Ungarische Virtuelle Enzyklopädie.

The lecture aims at building a cognitive philosophy of networks along two dimensions. First, the dimension of the cognising subject, taking examples from the academic letters of Pierre Bayle in the 17th century to modern-day research networks as analysed especially by Diana Crane and László Babai to prove that the vast majority of those active in academia are not connected immediately to each other, but rather via the mediation of a few individual leading figures. While the personality type of the networked individual becomes increasingly important, cognitive power is by no means distributed homogeneously in the net. Second, a look at the dimension of the cognitive material should show that by the 18th century at the latest, the store of human knowledge could, if at all, only be represented in such a network structure. Today, the world wide web offers a promising instrument for such a representation. The talk ends with a description of the project Hungarian Virtual Encyclopaedia, which is currently being established.

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