Versprachlichte Kopfgeburten. Der Fall Moosbrugger in Musils Der Mann ohne Eigenschaften
AuthorsKatalin Teller, Budapest
Der Beitrag setzt sich mit jenen sprachspielerischen Elementen in Musils opus magnum auseinander, die durch den Einsatz von Somatismen von einer verstärkten Thematisierung der Körperlichkeit zeugen, und sich somit im Kontext von zeitgenössischen sprachkritischen Ansätzen deuten lassen: Eine Hypostasierung des Körpers im sprachbedingten Erkenntnisprozess, wie dies bspw. bei Nietzsche der Fall ist, wird allerdings innerhalb des Musil'schen Modells stets unterminiert und muss im Zusammenhang seiner Poetik des Gleichnisses bzw. des Satzes vom 'anderen Zustand' beleuchtet werden.
The study analyses the play on words in Musil's opus magnum which, by using somatisms, attests to an intensified addressing of physicality. These elements can be interpreted in the context of contemporary approaches to language criticism, as far as the body proves to be a hypostatic ground in the linguistically determined process of knowledge, as it appears e.g. in some of Nietzsche’s writings. However, Musil's modell constantly undermines this conviction and must be analysed in terms of his poetics of simile, and the assertion of the 'anderer Zustand'.