Die (Re)-Integration der Ukraine nach Europa
Während Präsident Kutschma einen ambivalenten Kurs zwischen Annährung an die Europäische Union und Loyalität gegenüber Russland verfolgte, wurde durch die Orangene Revolution und die Präsidentschaft Juschtschenkos ein neuer außenpolitischer Kurs der Ukraine festgelegt: Der EU-Beitritt der Ukraine wurde zur höchsten außenpolitischen Priorität erklärt. Das Projekt (Re)-Integration der Ukraine nach Europa analysiert und bewertet die daraus folgenden Bemühungen der Ukraine, sich der EU anzunähern.
Grundannahme des Projekt ist, dass die Annährung der Ukraine an die EU von einer Vielzahl kultureller Konstanten abhängt, die den proklamierten außenpolitischen Kurs der Ukraine entweder fördern oder hemmen. Im diesem Kontext ist "Konstanten" allerdings nicht dahingehend zu verstehen, dass diese unveränderlich sind. Sie umfassen insbesondere das "immaterielle" Erbe der Ukraine, das teilweise aus der Kutschma-Ära stammt, teilweise aber auch älter ist. Dieses Erbe beeinflusst in großem Ausmaß die heutige Entwicklung in der Ukraine und kann in einem neuen Kontext eine neue Bedeutung gewinnen.
Weiters sind diese immateriellen Konstanten für Spannungen in der Ukraine verantwortlich: Auf der einen Seite stehen Modernisierung und Orientierung in Richtung EU (Organisation, Realisierung und vor allem Akzeptanz), auf der anderen Seite die Traditionen (kulturelle, gesellschaftliche und institutionelle Umstände). Nicht zuletzt ist das Projekt in hohem Maße interdisziplinär. Eine Liste der am Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen mit ihren Themen ist unter http://www.univie.ac.at/reintegration zu finden.
Das Projekt begann am 1. Oktober 2006 und endet am 31. März 2009. Nach zwei Workshops in Wien, die im Oktober 2006 und Oktober 2007 stattfanden, ist für den 26. und 27. Februar 2009 ein Abschlusskonferenz in Kiew vorgesehen, bei der die Ergebnisse mit ukrainischen KollegInnen diskutiert werden. Weiterhin sind zwei Publikationen, eine in englischer und eine in ukrainischer Sprache, geplant.
Kontaktpersonen:
Prof. Dr. Juliane Besters-Dilger
juliane.besters-dilger@univie.ac.at
Mag. Lina Klymenko
lina.klymenko@univie.ac.at
Universität Wien, Institut für Slawistik
Spitalgasse 2-4, 1090 Wien
Tel: +43 1 4277 42840 (freitags)
http://www.univie.ac.at/reintegration