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Eusebius Mandyczewski – ein Musiker zwischen Wien und Czernowitz um die Jahrhundertwende

Die Untersuchungen fokussieren noch nicht erforschte Aspekte zum Leben und zur Tätigkeit des 1857 in Czernowitz geborenen Komponisten, Gelehrten und Brahms-Freundes Eusebius Mandyczewski. Für einige Jahrzehnte Zeuge und Mitgestalter des Wiener Musiklebens, ist dieser v.a. als Archivar der Gesellschaft der Musikfreunde und durch seinen Beitrag zu den ersten Schubert- und Brahmsgesamtausgaben in das Gedächtnis der Stadt eingegangen.

Das Projekt stellt den Versuch dar, die Laufbahn des Musikers aus einer gegenwärtigen Perspektive zu betrachten. Zum ersten sollen die Recherchen eine Art Restitutio ermöglichen, in dem schriftliche Quellen (Artikel, Zeitchroniken, Ausstellungsberichte, Erinnerungen prominenter Schüler, Korrespondenz) sowie Kompositionen (Lieder, Chöre, liturgische Musik und Klavierwerke) neu bewertet werden. Andererseits bietet die doppelte Identität Mandyczewskis einen weiteren Zugang zum Thema.

Als gebürtiger Czernowitzer und eingebürgerter Wiener (die Stadt Wien ernannte ihn 1927 zum "Bürger der Stadt Wien") bewegte sich seine Existenz zwischen zwei kulturellen Standorten: der Provinz und der Hauptstadt. Mit den in Czernowitz verbliebenen Verwandten, dem Kulturleben seiner Geburtsstadt und nach 1918 auch mit rumänischen Musikern aus der Walachei und Siebenbürgen stand er Zeit seines Lebens im ununterbrochenen Kontakt. Zwischen Wien und Czernowitz gewonnene Eindrücke, Erfahrungen, und Erkenntnisse flossen in der familiären Korrespondenz ein - eine Gratwanderung, deren Rekonstruktion das kulturelle Verhältnis der Metropole zur aufstrebenden Provinzstadt dokumentiert.

Familiendokumente, Erinnerungen seiner Schüler und die Korrespondenz mit Familienangehörigen aus dem Bestand der Rum<änischen Akademie der Wissenschaften werden dabei berücksichtigt. Der Blick richtet sich auf das familiäre Umfeld, die Einsicht in kompositorische Fragen, die Hausmusikpflege und die musikalischen Institutionen in Wien und der Bukowina jener Zeit. Ebenso wird ergänzend Bildmaterial gesammelt, das die Biografie des Musikers und das Stadtleben in beiden geo-kulturellen Punkten seines Wirkens illustrieren.

Projektleiterin ist Projektleiterin: Haiganuş Preda-Schimek.
Das Projekt wird mit Hilfe eines Forschungsstipendiums der Stadt Wien, MA 07 durchgeführt.


haigma.schimek@aon.at
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