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Mitteleuropäischer Germanistenverband (MGV)

Der Mitteleuropäische Germanistenverband versteht sich als forschungsorientierte Vereinigung; Aufgabe des Verbandes ist die Vernetzung und Koordinierung jener thematisch um den Kulturraum Mitteleuropa zentrierten Forschungsaktivitäten, die in den Jahren seit der politischen Systemwende in den beteiligten Ländern (und darüber hinaus) rapide zugenommen haben. Keineswegs erblickt der MGV seine Aufgabe darin, in einer Konkurrenz zu den nationalen Germanistenverbänden berufsständische Fach- und Interessenspolitik zu betreiben; vielmehr will er eine übernationale Plattform für den wissenschaftlichen Austausch über laufende und bereits abgeschlossene Forschungen, über Archiv- und Bibliotheksbestände und für die Entwicklung und Verwirklichung regionenübergreifender Forschungsprojekte zum gemeinsamen Forschungsgegenstand Mitteleuropa bilden. In diesem Sinne will sich der Verband denn auch nicht als eine quasi offizielle Vertretung der Germanistiken Mitteleuropas begreifen, sondern als eine Vereinigung, die grundsätzlich allen Wissenschaftlern nicht nur aus den Ländern Mitteleuropas (und nicht nur aus der Germanistik) offensteht, die an der systematischen literatur- und kulturwissenschaftlichen Erforschung des Gegenstandes "Mitteleuropa" mitzuwirken interessiert sind. Nähere Informationen sind auf unserer Website zu finden.

Der MGV plant gemeinsam mit dem Mitteleuropa-Zentrum neben einer Reihe kleinerer vier große Rahmenprojekte (die von Fall zu Fall schrittweise durch kleinere Teilprojekte verwirklicht werden sollen):

  • Eine groß angelegte Literaturgeschichte Mitteleuropas, die viele einzelne Vorarbeiten (u.a. eine Synthese der spezifischen Forschungen vor Ort) erfordern wird; zudem werden vielfältige Arbeiten im Bereich der archivalischen Grundlagenforschung nötig sein. Kontakt: Prof. Dr. Walter Schmitz, TU Dresden
  • Ein Lexikon kultureller 'Schlüsselbegriffe', mit deren Hilfe 'Mitteleuropa' sprachen- und nationenübergreifend gleichsam als semantischer Raum beschrieben und erschlossen werden kann. Mit drei Arbeitsschritten (Modellbildung und theoretische Klärung in einer kleinen Arbeitsrunde; Korpusklärung: Welche Begriffsfelder sollen behandelt werden?; Zusammenstellung einer Redaktionsgruppe) soll das Projekt nach Möglichkeit bis zum Gründungskongress im Herbst 2003 vorbereitet werden. Kontakt: Prof. Dr. Walter Schmitz, TU Dresden
  • In sechs Untersuchungsdimensionen ist die Funktion der deutschen Sprache im mitteleuropäischen Kontakt der Kulturen zu bestimmen, und zwar: 1. Funktionen der deutschen Sprache in Mitteleuropa (Muttersprache, Verkehrssprache, Unterrichtssprache etc.). 2. Kommunikative Praktiken im multikulturellen Raum Mitteleuropa. 3. Prozesse und Resultate beim Kontakt mehrerer Sprachen und Kulturen. 4. Die Normpoblematik. 5. Wechselseitige Beeinflussungen mit deutlicher Betonung der verwendungslinguistischen Dimension. 6. Sprache und kulturelle Repräsentation. Kontakt: Prof. Dr. Csaba Földes, Universität Veszprém
  • Eine über die engeren Fachgrenzen hinausblickende "Mitteleuropäische Germanistik in Porträts" soll leere Stellen in den nationalen Wissenschaftsgeschichten füllen; so zeigt das Beispiel des Strukturalismus gerade in 'Mitteleuropa' deutlich genug, dass eine Wissenschaftsgeschichte nicht an Fach- oder Nationalgrenzen haltmachen dürfe. Kontakt: Prof. Dr. Marek Zybura, Universität Opole
  • Geplant ist außerdem ein Jahrbuch für mitteleuropäische Germanistik, das den Informationsstand zwischen den Germanistiken in Mitteleuropa verbessern und zugleich und v.a. als Forum für mitteleuropabezogene Forschungen (aus welchem Teil der Welt auch immer) dienen soll. Kontakt: Dr. Jürgen Joachimsthaler, TU Dresden

mgv@mailbox.tu-dresden.de
Link zu Website oder Homepage: www.tu-dresden.de/sulifg/mgv/
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