Österreichisches Literaturarchiv (ÖLA)
Das Österreichische Literaturarchiv (ÖLA) wurde 1989 als eigenständige Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek gegründet. Es sammelt literarische Nachlässe österreichischer Autorinnen und Autoren vor allem des 20. Jahrhunderts und stellt diese zur wissenschaftlichen Auswertung bereit. Zudem macht das Archiv seine Bestände durch Ausstellungen, Editionen, Lesungen und Tagungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.Bestände: Ausgehend von dem 1989 von der Republik Österreich angekauften umfangreichen Nachlass von Erich Fried sowie von den Sammlungen und Nachlässen, die von der Handschriften-, Autographen und Nachlass-Sammlung zwischenzeitlich für das ÖLA erworben wurden, ergeben sich folgende Sammelschwerpunkte: Mit den Namen Erich Fried, Joseph Kalmer, Theodor Kramer und Hilde Spiel hat sich ein Schwerpunkt zum Exil in England herausgebildet; mit den Beständen zu Egon Friedell, Peter Hammerschlag, Ödön von Horváth, Manès Sperber und Jakob Wassermann ist ein Grundstock für die Literatur der Zwischenkriegszeit gelegt; jüngere Erwerbungen - René Altmann, Otto Basil und Ernst Kein - repräsentieren die Literatur der 50er Jahre. Die Nachlässe von Dorothea Zeemann, Albert Drach, Herbert Zand sowie die Bestände zu Heimito von Doderer bilden hier einen zweiten Pol. Hinzu kommen Gegenwartsautoren, von denen entsprechend den Sammelrichtlinien vorwiegend geschlossene Werkkomplexe erworben werden. Die Nachlässe von Philosophen und Wissenschaftlern kommen in Betracht, insofern deren Werk in bezug zu literaturgeschichtlichen, literatursoziologischen oder literaturtheoretischen Fragestellungen steht, wie es etwa bei Ernst Fischer der Fall ist. Zu den Sammlungen des Archivs gehören auch Nachlass-Bibliotheken, darunter die mit rund 10.000 Büchern weitgehend vollständig erhaltene Bibliothek Erich Frieds.
In der Handbibliothek werden vor allem Werkausgaben jener Autoren, deren Nachlässe sich im Literaturarchiv befinden, sowie Nachschlagewerke, Bibliographien und Literaturlexika bereitgestellt.
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