Modernisierungstheorie und Geschichtswissenschaft
AutorenHeidemarie Uhl, Wien
Die Autorin beschäftigt sich im ersten Teil des Aufsatzes mit den Definitionen einer 'Modernisierungstheorie', wie sie in den letzten Jahrzehnten zu finden sind, und den daraus resultierenden Ansätzen einer möglichen (inner)wissenschaftlichen Methodenkritik.
Im zweiten Teil geht sie auf die teilweise emphatische Aufnahme der Modernisierungtheorie in der Gesellschaftsgeschichte und im Speziellen auf die diesbezüglichen Arbeiten von Hans-Ulrich Wehler als einem der wichtigsten Exponenten einer sozialgeschichtlich ausgerichteten Geschichtswissenschaft ein.Den Abschluss des Artikels bilden Gedanken zur Etablierung der Sozialgeschichte im wissenschaftlichen Feld und den damit von Anfang an verbundenen theoretischen Auseinandersetzungen, zumal der Kritik des New Historicism, der Kulturwissenschaften und der postmodernen Kritik und die damit zusammenhängenden Erschütterungen historischer Erklärungsmodelle, die u.a. zur gegenwärtigen Debatte um das Primat von "Kultur" und "Gesellschaft" geführt haben.
In the first part of her article the author pays attention to the definitions of a theory of modernisation, as it can be found during the last decades and the hence resulting attempts of a possible (inner-)academic criticism.
The second part of the paper deals with the partially emphatic reception of the theory of modernisation in social history and especially with the works of Hans-Ulrich Wehler, as he still is one of the most influential exponents of a history science oriented on social history.
The final part of the paper offers some thoughts on the establishment of social history within the academic field and the theoretical discussions accompanying this. It especially focuses on the criticism of New Historicism, Cultural Studies and post-modern criticism and the connected shaking of historic explanation models that have led to the contemporary debate on the primacy of "culture" vs. "society".
