Titel

Idole und Erinnerung. Gedanken zu (religiösen) Mythen in Zentraleuropa

Autoren

Waltraud Heindl,  Wien

Figuren von Helden und Heldinnen als Leitfiguren sind fester Bestand von Mythen. Sie werden durch Narrative in Geschichte und Kunst kreiert und verbreitet und stoßen auf starken Widerhall in den jeweiligen Kulturen, da sie deren Wertesystem verkörpern und als sakrale Kultfiguren Orientierungsmuster bieten.

In der Mythen- und Heldenverehrung im zentraleuropäischen Raum (innerhalb der Grenzen der Habsburgermonarchie) stand das antike Moment sehr stark im Vordergrund. Nur selten bediente man sich religiöser Idole. Die Habsburger Kaiser selbst grenzten sich vor dem Machtfaktor Katholische Kirche scharf ab, in dem sie keine katholischen Ideale wählten, sondern diese aus dem eigenen Haus oder aus der römischen Kultur der Antike entlehnten. Erst mit dem aufkommenden Nationalismus in und nach der französischen Revolution und der zunehmenden Säkularisierung trat eine Änderung ein. Der Prozess der "Nationalisierung" wurde auch auf die Leitfiguren übertragen, die zur Legitimierung der Herrschaftsansprüche der Nationen herangezogen wurden. Nationale Helden traten in dem multinationalen Reich in den Vordergrund und standen bald in Konkurrenz zu den Idolen, die von Regierung und Dynastie im Sinne des Gesamtstaates propagiert wurden.

The subjects of the article are heroes and heroines as ideals of societies. Produced by myths, promulgated by history and arts they are accepted by men and women as symbols of their value system, as patterns for personal goals and moral in life.

Even the Habsburg Empire was a strongly catholic state we miss religious idols in the Habsburg lands. Instead of Saints, martyrs as holy symbols the Habsburg themselves preferred heroes of the Roman history and of the own dynasty. Idols were instruments to set boundaries against the second political power in state besides the dynasty, the Roman catholic church. With the upcoming nationalism since the French Revolution heroes and heroines as idols changed. The nations of the Habsburg countries discovered their own history with their own heroes, and more and more national idols grew to political forces attracting people for the idea of nationalism. Theses stood in contrast to the symbols of the "Gesamtstaat" promulgated by the dynasty and the government.

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