Jüdische Figuren und das Thema der jüdischen Assimilation bei Marie von Ebner-Eschenbach, Ferdinand von Saar und Jakob Julius David
AutorenIngeborg Fiala-Fürst, Olmütz
Der Beitrag versucht, 3 Erzählungen der deutsch-mährischen Autoren Marie von Ebner-Eschenbach, Ferdinand von Saar und Jakob Julius David unter dem Aspekt der jüdischen Assimilation um die Jahrhundertwende zu betrachten. Im Rahmen einer kurzen Analyse von Ebner-Eschenbachs Der Kreisphysiker (1882), Saars Seligmann Hirsch (1899) und Davids Am Wege sterben (1900) werden dabei Aspekte ihrer "erzähltechnischen Inszenierung" und Personencharakteristik näher beleuchtet und die Frage aufgewerfen, inwieweit "jüdische Themen" beim "mährischen literarischen Triumvirat" von zentraler Bedeutung waren bzw. sie sich zur Problematik der jüdischen Assimilation in Österreich-Ungarn am Ende des 19. Jahrhundert tatsächlich bewusst bzw. zielgerichtet äußerten. Schließlich wird der Frage nachgegangen, ob die in den Erzählungen und Romanen vorgestellten "Projekte" als "Lösungsvorschläge" zur Assimilationsfrage zu lesen und interpretieren sind.
The article deals with the 3 major novels of Marie von Ebner-Eschenbach, Ferdinand von Saar and Jakob Julius David: Der Kreisphysiker (1882), Seligmann Hirsch (1899) and Am Wege sterben (1900). Special attention will be payed on Jewish assimiliation around 1900 and - within the context of a short analysis of the texts - the narrative production and responding characterization of the Jewish protagonists of the 3 authors: In what way have Jewish themes been of central meaning for the "Moravian literary triumvirate", can one find specific and tendentious approaches of each of the 3 authors concerning the problem of Jewish assimilation in the Austrian-Hungarian Monarchy, and, finally, can the "projects" presented within the discussed novels be read and interpreted as possible contemporary proposals for the solution of the question of assimilation?
